An diesem Wochenende gibt es in vielen, vor allem ländlichen Orten, Feiern zum Erntedankfest. Ich erinnere noch gut, wie früher immer mit Sonnenblumen, Kürbissen und Äpfeln geschmückte Traktoren durch unser Dorf fuhren. Meine Eltern und ich standen gemeinsam mit vielen Menschen an der Straße und winkten der Prozession zu. Früchte und Gemüse aus der Region kamen bei uns fast immer auf den Tisch.

Bei diesen etwas nostalgischen Erinnerungen fällt mir auf, wie weit man sich als „Stadtpflanze“ vom Erntedank-Gedanken entfernt hat, der für mich auch etwas mit der Achtung vor der hiesigen Landwirtschaft zu tun hat. Im Supermarkt ist die Auswahl an ähnlichen Produkten im Obst- und Gemüsebereich so riesig, dass ich manchmal in Eile einfach zugreife, ohne auf die Herkunft zu achten.

Ein Grund mehr, öfter mal mit Muße auf den Wochenmarkt zu gehen, wo Bauern und Gärtner ihre regionalen Produkte feilbieten. Dazu gibt es dann auch meistens noch einen kleinen Plausch und gute Rezepte.

Und am Wochenende werde ich mit meiner Familie mal wieder einem Erntedankwagen zuwinken.

Ihre Sabine Tesche