Die Unternehmensberater Dagmar Hirche und Jan Kurz unterstützen mit ihrem Verein „Wege aus der Einsamkeit“ Konzepte, die sich mit Themen rund ums Altern beschäftigen. Sie haben eine Auswahl an Hamburger Projekten für die Abendblatt-Leser zusammengestellt.

Wann beginnt das Altern? Dagmar Hirche kann diese Frage nicht beantworten. Sie ist 57 Jahre alt und fühlt sich alles andere als alt. Auch wenn sie vor 20 Jahren anders darüber gedacht hat. Inzwischen weiß sie, dass Altern kein Gespenst ist, sondern ein lebenslanger Prozess. „Alter bedeutet nicht, zieht euch grau an und versteckt euch hinter Gardinen“, sagt sie. „Ich fordere die Menschen auf, Farbe in das Alter zu bringen. Denn alt zu werden ist nicht so schlimm, wie es immer und überall dargestellt wird.“ Im Gegenteil. Hirche und ihr 13 Jahre jüngerer Mitstreiter Jan Kurz, beide selbstständige Unternehmensberater, haben es sich zur Aufgabe gemacht, die guten Seiten des Älterwerdens zusammenzutragen. Sie wollen das Bild vom Alter positiver gestalten. Also haben sie vor acht Jahren den Verein „Wege aus der Einsamkeit e.V.“, kurz WadE, gegründet. Dieser unterstützt bundesweit Initiativen, die alten Menschen, ihren Angehörigen und pflegenden Personen zugutekommen.

„Es geht uns darum, Probleme wie Einsamkeit und soziale Isolation, Schmerzen und Krankheit, finanzielle Not und Armut, die viele alte Menschen in Deutschland belasten, zu thematisieren und Lösungen zu finden“, sagt Dagmar Hirche. Und darum, Ideen aufzuzeigen, die außerhalb staatlicher Stellen oder standardisierter Kataloge der Kranken- und Pflegeversicherungen liegen. Aus diesem Grund unterstützt der Verein innovative und erfolgsversprechende Projekte, die alten Menschen ihre individuellen Fragen beantworten und die ihnen unter die Arme greifen. Um diesen mehr Augenmerk zu verleihen, schreibt WadE regelmäßig Wettbewerbe aus, bei denen sich Einrichtungen mit ihren Ideen bewerben können. Auf diese Weise ist es den beiden Vereinsgründern über die Jahre gelungen, Dutzende von Projekten, Programmen und Angeboten für die Öffentlichkeit zusammenzutragen, sie untereinander zu vernetzen und weiterzuentwickeln.Für die Abendblatt-Leser hat Vereinsvorstand Dagmar Hirche auf dieser Seite spannende Projekte zusammengetragen.

Bildung, Kultur und Unterhaltung

„Komm in die Gänge e.V.“ veranstaltet im Gängeviertel regelmäßig den Faltenrock, die 60plus-Party. Infos im Internet unter www.60plusparty.de

Im Verein „MARTINIerLEBEN“ setzen sich soziale, kulturelle und kirchliche Einrichtungen sowie engagierte Bürger für eine Stadt für alle Lebensalter ein. Es gibt ein NachbarNetzCafé, die Eppendorfer Masche und ein generationsübergreifendes Musikprojekt sowie AGs zu Themen wie Politik im Stadtteil, Geschichte und Barrierefreiheit. Infos: www.martinierleben.de/projekte.php

Bei dem Verein New Generation gestalten die Mitglieder selber das Programm und können zudem an hochwertigen Veranstaltungen aus den Bereichen Kultur, Bildung, Gesundheit und Bewegung, Reisen und Exkursionen teilnehmen. Infos unter Tel. 27816767 oder unter www.new-generation-hh.de. In der Julius-Vosseler-Str. 42 finden jeden 3. Mittwoch im Monat um 17.30 Uhr Info-Treffen statt.

Bei „Lange Aktiv Bleiben e.V.“ finden Senioren ein umfangreiches Angebot zur gemeinsamen Gestaltung ihrer Freizeit. Dazu zählen Sport, Spiele, Ausflüge und Reisen. Ehrenamtliche und Mitglieder treffen sich in den zwölf Treffpunkten, die über ganz Hamburg verteilt sind. Infos: www.labhamburg.de oder Tel. 55779380.

Im Konfetti-Café in Altona und Lohbrügge sind vor allem Menschen mit Demenz, die Zuhause leben und ihre Angehörigen willkommen. Geöffnet ist das Café in der Bernstorffstraße 145 jeden Dienstag 14 bis 18 Uhr, das Café Lohbrügge im MGH Haus Brügge, Leuschnerstraße 86 jeden Donnerstag 15 bis 18 Uhr. Infos: www.konfetti-im-kopf.de

Der Kulturlotse Hamburg e.V. recherchiert Kulturangebote mit freiem Eintritt, hilft Menschen, diese zu besuchen und unterstützt Kulturschaffende bei ihrer Arbeit. Infos: www.kulturlotse.de

Kultur – zu Hause erleben: Ein Angebot für Menschen, die ihr Zuhause nicht mehr verlassen können, um an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Ob Jazz, Märchen oder Fußball – die ehrenamtlichen Kulturbotschafter haben ihre Themen in einen Koffer gepackt, um Menschen damit zu besuchen und gemeinsam einen kulturellen Nachmittag zu verbringen. Infos im Internet unter: www.kultur-im-koffer-hamburg.de oder Tel. 519000836.

Das Netzwerk Seniorentheater Hamburg ist ein Zusammenschluss verschiedener Anbieter, Befürworter und Initiatoren von Tanz- und Theatergruppen für Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter. Infos: www.seniorentheater-netzwerk-hamburg.de oder Telefon: 27870214.

Mit argentinischem Tangofür Senioren richtet sich Helmut Fuchs speziell an ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Mit seiner Tanzpartnerin kommt er für 1,5 Stunden nach Hause. Gespielt wird Musik aus den 30er- und 40er-Jahren. Infos: www.tango-fuer-senioren.de oder Tel. 0176/32711274.

Der Deutsche Senioren Computer Club ist ein gemeinnütziger Verein für interessierte Menschen der Generation 50+, die den Umgang mit dem Computer, dem Laptop, dem Smartphone und dem Tablet erlernen wollen. Infos unter: www.dscc-hamburg.de oder Telefon: 53169267.

WadE e.V. produziert ein Musikvideo, das Lust und Mut auf das Alter machen soll. Es werden noch Darsteller gesucht. Infos: www.wegeausdereinsamkeit.de

Engagement, Ehrenamt, Alt und Jung

Das „Haus im Park“ der Körber-Stiftung steht Menschen ab 50 Jahren offen. Unter einem Dach finden die Besucher Bildungs- und Freizeitaktivitäten, Gesundheitsprävention, Jung-Alt-Projekte, kulturelle Veranstaltungen, ein Café und eine Praxis für Physiotherapie. Infos: www.koerber-stiftung.de/gesellschaft/begegnungscentrum-haus-im-park.html oder Tel. 7257020.

Repair Cafés sind kostenlose Treffen, bei denen die Teilnehmer alleine oder gemeinsam mit Anderen kaputte Dinge reparieren. Ehrenamtliche Reparaturexperten helfen den Besuchern dabei, so viel wie möglich selbst an den mitgebrachten Gegenständen wieder in Ordnung zu bringen. Infos: www.repaircafe-sasel.de und repaircafe.org/de/geschehen/repair-cafe-hamburg-bergedorf-lohbrugge/

Der Verein „MENTOR e.V.“ vermittelt Erwachsene als Mentor an ein Schulkind, das Hilfe beim Lesenlernen und beim Verstehen von Texten braucht. Beide treffen sich einmal pro Woche für eine Stunde, ein ganzes Jahr lang. Infos: www.mentor-hamburg.de oder Telefon: 67049300.

Das Freiwilligen Forum Niendorf vermittelt ehrenamtliche Helfer, die Kinder, Jugendliche, Eltern und ältere Menschen in ihrem Alltag unterstützen. Infos: www.ff-niendorf.freiwilligenforum.de oder Telefon: 23898156/157.

Die Jobbrücke Schnelsen ist ein Projekt zur Unterstützung Jugendlicher beim Übergang von der Schule in den Beruf. Ehrenamtliche Coaches unterstützen bei der Suche nach Berufsperspektiven. Infos: www.jobbruecke-schnelsen.de oder Telefon: 72963527.

„Jung & Alt e.V.“ bietet unterschiedliche Projekte an, die ein aktives Miteinander der Generationen ermöglichen und Entlastung im Alltag bedeuten. Infos: www.jaz-ev.de oder Tel. 2517733.

Hilfsangebote und Wohnen

Der Medien-Lieferservice der Hamburger Bücherhallen bringt hausgebundenen Menschen regelmäßig Medien nach Hause. Infos: www.buecherhallen.de/go/id/nb/ oder Tel. 426060.

Das Projekt „Vernetztes Wohnen im Quartier“– zukunftsfähige Versorgung älterer Menschen“ beschäftigt sich mit der Frage, wie ältere Menschen in Hamburg dank Technik und Dienstleistung möglichst lange selbstständig in ihrer heimischen Umgebung leben können Infos: www.vernetztes-wohnen-hh.de oder Telefon: 361389400.

Q8 sucht nach neuen Wegen, Menschen ein selbstbestimmtes und ausreichend versorgtes Leben zu ermöglichen und dauerhafte stationäre und zentralisierte Versorgungs- und Wohnstrukturen zu vermeiden. Infos: www.q-acht.net oder Telefon: 50773948.

„4 Pfoten für Sie“ ist ein ehrenamtlicher Hundebesuchsdienst für Menschen mit Demenz, der ihnen Kontakt und Aktivitäten mit Hunden ermöglicht. Stundenweise Hundebesuche bringen Freude in den Alltag und entlasten Angehörige. Infos: www.hamburgische-bruecke.de oder Tel. 2272980.