Ich begegne ihnen berufsbedingt fast täglich: Menschen, die sich für andere engagieren und helfen, wo Hilfe benötigt wird. Ehrenamtlich. Oft frage ich mich dann: „Was tue ich eigentlich für andere?“ Klar, ich engagiere mich in Schule und Kita, helfe im Unterricht und lese Kindern vor. Aber ein Ehrenamt? Das habe ich nicht.

Vielleicht aber muss es nicht immer die ganz große Tat sein. Vielleicht reicht es, klein anzufangen. Am besten heute. Mit einer guten Tat, mit der man nicht nur anderen Gutes tut, sondern auch sich selbst. Denn oft sind es die kleinen Dinge im Leben, die einen Tag zu etwas Besonderem machen: jemandem einen Gefallen tun, beim Lernen helfen, Gassi gehen, ein Buch schenken, Müll sammeln, die Tür aufhalten, einen Geburtstagskuchen backen, zuhören. Man muss nur die Augen offen halten, ob jemand Hilfe braucht. Und den Mut haben, die Initiative zu ergreifen. So wie neulich, als eine alte Dame minutenlang am Straßenrand stand. Ich reichte ihr meinen Arm. Und gemeinsam gelangten wir auf die andere Seite. Es war ein kurzer gemeinsamer Weg, dessen Bedeutung noch lange nachgewirkt hat.

In Urlaubsvertretung für Sabine Tesche:

Ihre Hanna Kastendieck