Der Verein “Kinder helfen Kindern“ dankt der Hamburger Sparkasse und ihren Kunden für 1,3 Millionen Euro, die seit 1979 gespendet und gesammelt wurden.

Hamburg. Das ist mein schönster Termin im Jahr", freut sich Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Haspa, als er am frühen Morgen im Advent in die Sparkassen-Zentrale am Adolphsplatz eilt. 20 kleine gut ausgeschlafene Mädchen und Jungen, ausgestattet mit roten Weihnachtsmannmützen und Engelsflügeln, haben sich um den festlich geschmückten Tannenbaum in der Eingangshalle versammelt. Die Drei- bis Fünfjährigen aus dem Kindergarten der Hauptkirche St. Nikolai sind zur Übergabe der Aktion "Urlaubsmünzen" gekommen. "Wir sind die Kinder dieser Welt", singen sie inbrünstig, bevor Dr. Vogelsang den Ertrag der Sammelaktion, bei dem Urlaubsrückkehrer ihr übrig gebliebenes Kleingeld gespendet haben, an den Abendblatt-Verein "Kinder helfen Kindern" überreicht. "Jedes Jahr werfen unsere Kunden unzählige Münzen aus mehr als 100 Ländern in unsere 'Kinder helfen Kindern'-Sammelboxen in den Haspa-Filialen. Mit den teils klitzekleinen Beträgen helfen sie vielen benachteiligten Kindern unserer Stadt, ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren", rühmt Dr. Vogelsang die Spendenbereitschaft der Kunden. Statt die Urlaubsmünzen zu Hause verstauben zu lassen, haben sie sie zu den Sammelboxen getragen. In diesem Jahr kam ein Betrag von insgesamt 28 850 Euro zusammen. "Ein tolles Ergebnis", fand Renate Schneider, "ich bedanke mich bei allen Spendern herzlich dafür."

Für die Haspa ist der Erfolg der Aktion in diesem Jahr ein besonderer Anlass zur Freude. Denn sie stellte vor genau 30 Jahren die ersten Sammeldosen auf. Und alles, was an Münzen aus der ganzen Welt hereinkam, wurde Jahr für Jahr von den Angestellten in Handarbeit sortiert, gezählt und gewechselt. Heute übernehmen Maschinen diese Arbeit - auf Kosten der Haspa. Während des gesamten Zeitraums kam Kleingeld mit einem Gewicht von 88 Tonnen zusammen, das entspricht etwa 130 ausgewachsenen Eisbären. Die Gesamtsumme beträgt beachtliche 1,3 Millionen Euro.

Nachdem Renate Schneider die diesjährige Spendensumme entgegengenommen hat, erhalten auch die Kinder ein Geschenk: ein großes Sparschwein, das sofort auf den Namen "Rosa" getauft wurde. Denn auch der Kindergarten gehört zu den eifrigen Spendensammlern. Seit der Tsunami-Katastrophe 2004 in Südostasien engagieren sich Erzieherinnen, Eltern und Kinder für Sri Lanka, haben dort Patenschaften für Kinder übernommen, um etwa deren Schulausbildung finanziell zu unterstützen. Das Patenkind aus der Gruppe der drei- bis fünfjährigen Hamburger heißt Danush und ist fünf Jahre alt. Einmal im Jahr bekommt die Gruppe Post und schreibt einen Brief nach Sri Lanka. "Ich freue mich ganz besonders, dass auch den Kleinsten im Kindergarten St. Nikolai das Thema Sparen und Gutes tun schon nahegebracht wird", sagt Dr. Vogelsang. Die insgesamt 5150 srilankischen Rupien, die bei der Urlaubsmünz-Aktion eingingen, landeten in Euro umgewechselt im Sparschwein Rosa: 29,80 Euro.

Propst Johann Hinrich Claussen von St. Nikolai bedankte sich im Namen der Kinder und betonte, wie wichtig es ist, anderen zu helfen. "Beim Weihnachtsfest geht es nicht nur um die eigenen Wünsche, sondern auch darum, die Not anderer zu lindern." Zum Abschluss verriet der kleine Thomas (5) noch seinen Wunsch an das Christkind. "Ich wünsche mir einen Werkzeugkasten", flüsterte er Renate Schneider ins Ohr, "weißt du, ich will Erfinder werden."