Neustart mit neuem Namen: Die Berufliche Schule Niendorf heißt jetzt Berufliche Schule für Sozialpädagogik Anna-Warburg-Schule.

Die Umbenennung soll zusammen mit der Einweihung eines Erweiterungsbaus am Freitag gefeiert werden. "Wir haben Anna Warburg als Namensgeberin für unsere Schule gewählt, da sie für uns und unsere Arbeit identitätsstiftend und leitbildend ist", sagte Schulleiterin Elke Weiß.

Anna Beata Warburg, 1881 geboren, gehörte dem schwedischen Zweig der jüdischen Bankiersfamilie Warburg an. Sie besuchte eine private höhere Mädchenschule und kam 1896 nach Hamburg zu ihrem Onkel, dem Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler Aby Warburg, dessen Kinder sie betreute. Daneben wurde sie Schülerin des Fröbel-Seminars, einer pädagogischen Einrichtung. Im Anschluss an die Ausbildung arbeitete sie siebeneinhalb Jahre lang als Kindergärtnerin in einer Hamburger Familie und in einem Stockholmer Kindergarten. Nach der Heirat mit Fritz Warburg ging sie 1909 in das Fröbelhaus, um künftige Kindergärtnerinnen auszubilden. Seit 1910 setzte sich Anna Warburg als dessen Vorsitzende für eine Reform der Warteschulen und die Gründung von Volkskindergärten ein. Sie übernahm den Vorsitz des "Ausschusses für Säuglings- und Kinderanstalten". Diesem schlossen sich die Hamburger Krippen, Warteschulen und Fröbelkindergärten an. Mit der Machtergreifung durch die Nazis musste sie sich von ihren Ämtern zurückziehen und emigrierte 1938 mit ihrer Familie nach Schweden. 1967 starb sie in Israel.

An der Anna-Warburg-Schule für Sozialpädagogik werden 1000 Schülerinnen und Schüler in verschiedenen sozialpädagogischen Richtungen ausgebildet, unter anderem können sie an der Fachoberschule Sozialpädagogik ein Fachabitur ablegen. Den Unterricht bestreiten 90 Lehrer. Der neue Erweiterungsbau am Niendorfer Marktplatz dient der Zusammenlegung mit den Schulteilen, die bislang noch in der Isestraße untergebracht sind.