Zwei Jahre nach der großen Schulreform in Schleswig-Holstein gibt es erste Korrekturen.

Kiel. Die Schulreform in Schleswig-Holstein wird überarbeitet. Der Entwurf sieht vor, die zentralen Prüfungen für den Haupt- und den Realschulabschluss zu entschärfen - ebenso die Notprüfungen an den Gymnasien (Realschulabschluss). Die Profiloberstufe wird etwas flexibler.

Nach der neuen Verordnung, deren Entwurf nun beraten wird, bekommen Schüler ihren Haupt- oder ihren Realschulabschluss im Idealfall mit einer mündlichen Prüfung (Englisch). Im Rückwärtsgang ist das Schulministerium auch bei den Notprüfungen. Hintergrund: Nach dem Schulgesetz müssen etwa schwache Gymnasiasten in der zehnten Klasse vorsichtshalber ihren Realschulabschluss machen, damit sie nicht mit leeren Händen dastehen, wenn es mit dem Abi nicht klappt. Dasselbe gilt für schwache Realschüler (Hauptschulabschluss). Die gut gemeinten Notprüfungen kamen allerdings schlecht an.

Als "schwach" eingestufte Schüler fühlten sich an den Pranger gestellt und mussten zudem für die Prüfungen zusätzlich pauken. Das Land kann sich auch vorstellen, die Notprüfungen ganz abzuschaffen.

Auf dem Prüfstand ist die Profiloberstufe. Klar ist bereits, dass die Schüler die geforderten 32 Leistungsnachweise im Schuljahr häufiger durch Referate und Hausarbeiten erbringen können.