In den meisten Fällen sind es die Erwachsenen, die die Fehler im Straßenverkehr machen.

Hamburg. 792 Kinder unter 15 Jahren sind im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen in der Hansestadt verunglückt, mindestens 130 davon auf dem Schulweg. Erst am vergangenen Freitag waren drei Kinder auf dem Nachhauseweg von dem Auto einer 82-Jährigen überfahren worden. Und auch wenn die Frau zuvor wohl einen Schwächeanfall am Steuer erlitten hatte - in den meisten Fällen sind es die Erwachsenen, die die Fehler machen, und eben nicht die Kinder, sagt der Leiter der Verkehrsdirektion, Dietmar Kneupper.

Die siebenjährige Lara, die mit einem Schädelhirntrauma und Wirbelsäulenverletzungen ins UKE geflogen wurde, ist nach Informationen aus der Polizeipressestelle wieder außer Lebensgefahr. Das Mädchen konnte aus der Intensivstation entlassen werden. Ihr Bruder Tom (9) und Schulfreund Laurids (8) befinden sich ebenfalls auf dem Weg der Besserung.

Damit den knapp 14.400 Kindern, die heute eingeschult werden, Ähnliches erspart bleibt, hat die Stadt Hamburg, zusammen mit der Polizei und der Unfallkasse Nord die Aktion "45.000 Schultüten für Hamburgs Autofahrer" ins Leben gerufen. Gestern startete sie an der Fritz-Köhne-Schule an der Marckmannstraße in Rothenburgsort. Zusammen mit Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) und dem stellvertretenden Polizeipräsidenten Reinhard Fallak verteilten Polizisten an der Kreuzung Billhorner Deich/Vierländer Damm Flyer in Schultütenform, um Autofahrer zu besonnenem Fahren aufzurufen.

In den kommenden vier Wochen plant die Polizei zudem, Autofahrer insbesondere vor den Grundschulen stärker zu kontrollieren. Eltern sollten ihre Abc-Schützen in den ersten Tagen an die Hand nehmen und den Schulweg zusammen erkunden, rät zudem die Techniker Krankenkasse. Dabei sollten die Kinder nur wenige Straßen überqueren und Ausfahrten passieren müssen. Eltern sollten morgens darauf achten, dass ihre Zöglinge das Haus ohne Zeitdruck verlassen.