Ein Abend im Theater? Spontan ein Konzert besuchen oder eine Ausstellung in der Kunsthalle? In Hamburg ist das Angebot groß - aber nicht jeder kann es nutzen.

Entweder fehlt das Geld, der Weg ist für einen Rollstuhlfahrer zu weit, oder es gibt sprachliche Probleme.

Mit dem Hamburger Kulturschlüssel, einem Projekt des Vereins "Leben mit Behinderung", soll sich das jetzt ändern. Die Idee: Freiwillige Kulturbegleiter bekommen Eintrittskarten für Theater, Kinos, Oper, Museen oder Sportveranstaltungen und nutzen sie gemeinsam mit Menschen, die dort sonst nicht hingehen könnten. "Damit wollen wir uns neuen Zielgruppen öffnen und zukünftig hundert Menschen monatlich einen kulturellen Genuss ermöglichen", sagt Judith Hoffmann, zuständige Bereichsleiterin des Vereins. Hürden sollen abgebaut, eine finanzielle Förderung geschaffen werden. Dabei setzt der Verein auf sogenannte Kulturspender. Kooperationen gibt es bereits mit dem Schmidt-Theater, dem Museum für Arbeit, Beatlemania oder der Kulturverwaltung St. Pauli. Das Projekt richtet sich an alle Altersgruppen. "Es gibt alte Menschen, denen es schwerfällt, abends noch allein das Haus zu verlassen. Mit unseren Kulturbegleitern haben sie eine Chance am Kulturleben teilzuhaben", so Hoffmann.

Am kommenden Montag wird Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) gemeinsam mit Martin Eckert, dem Geschäftsführer des Elternvereins "Leben mit Behinderung", im Schmidt-Theater den Startschuss geben. Dann werden den ersten 20 Kulturbegleitern Freikarten überreicht. Der Hamburger Kulturschlüssel ist eins von 46 sozialen Leuchtturmprojekten, die vom Bundesfamilienministerium gefördert werden.