Der Umbau des Schulsystems in Schleswig-Holstein geht erst mal weiter. Zum Schulbeginn am Montag starten 61 neue Gemeinschafts- oder Regionalschulen.

Zudem gibt es neue Ganztagsschulen und an vielen Gymnasien für G8-Schüler (Turbo-Abi) eine Mittagsbetreuung. Ob es im Laufe des Schuljahres weitere Reformen geben wird, entscheidet sich nach der Landtagswahl am 27. September.

In den vier Umlandkreisen kommen zum Schuljahresbeginn 14 Gemeinschaftsschulen hinzu, und zwar in Mölln, Ratzeburg, Schwarzenbek, Glinde, Großhansdorf, Reinbek, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen, Leezen, Norderstedt, Bönningstedt, Elmshorn (2x) und Rellingen. An den Start gehen zudem fünf Regionalschulen: Schwarzenbek, Kaltenkirchen (2x), Moorrege und Wedel.

Mit den Umwandlungen ist die große Schulreform (2007) landesweit größtenteils umgesetzt. Von den 352 früheren Haupt- und Realschulen sind etwa zwei drittel (234) umgewandelt. Die Träger der restlichen 118 Haupt- und Realschulen sollen eigentlich bis 30. November entscheiden, ob aus ihren Schulen zum Sommer 2010 Gemeinschafts- oder Regionalschulen werden. Ob es dabei bleibt, hängt vom Ausgang der Landtagswahl ab. So könnten etwa einige Realschulen erhalten bleiben.

Klar ist, dass Ganztagsangebote ausgebaut werden. Zum Schulstart kommen drei verbindliche Ganztagsschulen hinzu, darunter die neue Regionalschule in Wedel. Daneben gibt es inzwischen an 408 Schulen und damit fast jeder zweiten Schule im Norden offene Ganztagsangebote.

Für die Fünft- und Sechstklässler an den Gymnasien gibt es ebenfalls eine gute Nachricht. Die G8-Kinder werden an 75 der 100 Gymnasien erstmals in den Mittagsstunden betreut. Am Turbo-Abi und der Profiloberstufe, die vor einem Jahr starteten, ändert sich bis zur Wahl nichts.

Nach Angaben des Schulministeriums ist die Schülerzahl nochmals gesunken - auf jetzt 310 000 an den öffentlichen Schulen. Das ist ein Minus von zwei Prozent. Gegen den Trend wächst die Zahl der Gymnasiasten - auf knapp 85 000 (plus ein Prozent). Die Zahl der Lehrer stieg ebenfalls, wobei sich langsam ein Engpass abzeichnet. 2174 Lehrer bewarben sich um einen Job, 1801 wurden eingestellt.