Nachmittags freiwillig Deutsch, Mathe oder Englisch pauken - für die meisten Schüler ist das nicht unbedingt erstrebenswert.

Für Orfan (16), Cagla (10), Gyung-Sun (16) und Achmad (16) ist es eine Riesenchance. Die Schüler des Gymnasiums Hamm nehmen an speziellen Förderkursen für Migrantenkinder mit hohem Bildungspotenzial teil. Gestern kündigten die Stiftung Mercator (Essen) und der schwarz-grüne Senat an, dass das erfolgreiche Projekt für weitere sechs Jahre gesichert ist. Das Besondere: Die Schüler werden von Lehramtsstudenten unterrichtet, die selbst einen ausländischen Familienhintergrund haben. Derzeit nehmen an den Kursen in Hamburg 435 Schüler mit 48 Muttersprachen aus der 4. bis 13. Klasse teil. Die Auswahl treffen die Lehrer. "Es geht darum, Begabungsreserven zu erkennen", so Schulsenatorin Christa Goetsch gestern. Cagla, die aus einem türkischen Elternhaus kommt, geht einmal pro Woche zum Förderkurs und bestätigt, was eine aktuelle Studie ergab. "Es macht Spaß und meine Noten sind besser." (mik)