Die sechsjährige Grundschule bringt keine Nachteile für leistungsstarke Schüler in den Hauptfächern Mathematik und Lesen.

Berlin - Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (MPI) in Berlin, über die "Die Zeit" in ihrer neuen Ausgabe berichtet. Nach Berlin und Brandenburg soll es künftig auch in Hamburg nach dem Koalitionsbeschluss von CDU und Grünen eine sechsjährige Grundschule, die Primarschule, geben.

Die Wissenschaftler vergleichen in der Untersuchung besonders leistungsfähige Berliner Grundschüler der Klassen fünf und sechs mit Gleichaltrigen, die schon nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium gewechselt sind. Anders als in den meisten Bundesländern ist in Berlin beides möglich. Dabei stellte sich heraus, dass beide Gruppen identische Lernfortschritte machten. In keinem Leistungsbereich seien generelle Förderwirkungen der klassischen Gymnasialform nachweisbar, die bereits mit Klasse fünf beginnt. Die Schüler hätten ihren Weg auch in der Grundschule gemacht, sagt MPI-Direktor Jürgen Baumert, der Hauptautor der Studie.

Der Berliner Erziehungswissenschaftler Rainer Lehmann hatte dagegen vor einem Jahr behauptet, die Gymnasiasten zögen den gleichaltrigen Grundschülern davon. Lehmann berief sich dabei auf eine von ihm für den Berliner Senat erstellte "Element-Studie", die zum damaligen Zeitpunkt noch nicht vorlag. Lehmanns Äußerungen hatten vor allem während der schwarz-grünen Koalitionsentscheidungen in Hamburg über die Einführung der Primarschule für Wirbel gesorgt.

Marcus Weinberg, Hamburger Bundestagsabgeordneter der CDU und Jugendexperte, sagte: "Das Ergebnis des Max-Planck-Instituts macht deutlich , dass alle Kinder von einem gemeinsamen Lernen bis Klasse sechs profitieren."