Die vier Gymnasiasten überzeugten in den Disziplinen Reimen, Erzählen, Umschreiben, Erklären, Darstellen.

Die Zopfbirne hat ihnen zum Sieg verholfen: Doreen, Jacqueline, Philipp und Tobias hatten zwei Minuten Zeit, um eine schlüssige Erklärung für das Fantasiewort zu liefern. Die vier Schüler des Gymnasiums Marienthal in Wandsbek nahmen den Begriff wörtlich und spannen daraus die Geschichte einer Birnenart, die auf dem Kopf wachse und so immer als Snack zur Verfügung stehe. "Ich habe aber auch auf die Gefahren hingewiesen", sagt Philipp (14) und grinst.

Ganz schön kreativ, diese Neuntklässler. Auch in den Disziplinen Reimen, Erzählen, Umschreiben und Darstellen setzten sich die Hamburger Gymnasiasten gegen ihre Konkurrenten aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen durch - und qualifizierten sich für das Bundesfinale der Deutsch-Olympiade. "Kreativ und spontan mit Sprache umgehen" lautet das Motto des Wettbewerbs der Initiative Deutsche Sprache, an dem sich in diesem Jahr 44 000 Neuntklässler aus 600 Schulen aller Schulformen beteiligten. Es gibt die Kategorien Gymnasien und Mittlerer Bildungsabschluss. "Wir wollen die Freude und den Spaß am Gebrauch der deutschen Sprache fördern", sagt Vizeprojektleiterin Greta Wonneberger.

Bei dem Hamburger Siegerteam ist das gelungen. Monatelang haben die vier sich zusammen mit ihrem Deutschlehrer Ralf Gutzeit (60) vorbereitet. "Immer in der großen Pause, aber wir haben auch viel zu Hause gearbeitet. Zum Beispiel Gedichte laut gelesen, um auf Reimwörter zu kommen", erzählt Jacqueline (14). Schon beim Landesausscheid Anfang März im Schauspielhaus konnten die Marienthaler bei der Jury punkten. Die nächste Stufe im norddeutschen Vergleich sei dann noch aufregender gewesen, erzählt Doreen (15). Und Tobias (15) sagt: "Aber wir wollten auf jeden Fall gewinnen, auch für unsere Klasse."

Entsprechend stolz sind die Schüler jetzt. "Es war eine tolle Teamleistung, wie sie mit der Stresssituation umgegangen sind", bestätigt ihr Klassenlehrer, der schon im Vorjahr Schüler ins norddeutsche Finale begleitet hatte. "Sie waren sehr konzentriert und sprachlich auf dem Punkt." Beim Bundesentscheid am 17. Mai in Berlin treffen die Hamburger auf Schüler aus Stuttgart, Kelkheim (Hessen) und Berlin. Die ganze Klasse wird ihre Deutsch-Asse begleiten. "Wir wollen Bundessieger werden, ganz klar", sagt Philipp. Die anderen nicken. Irgendwie werden sie sich schon rausreden.