“Eigentlich hätte man mir einen Dauerparkplatz beim Baumarkt einrichten können“, sagt die Biologin Dr. Olga Speck über die Zeit, in der sie ihren “Bionik-Koffer“ entwickelte.

Ständig habe sie dort neue Bauteile besorgen müssen. Gestern wurde ihr Prototyp im Rathaus mit der mit 10 000 Euro dotierten Dr.-Heinrich-Netheler-Gedenkmünze ausgezeichnet.

Insgesamt sechs verschiedene Experimente verstecken sich in dem grauen Behälter, der tatsächlich stark an einen Werkzeugkoffer erinnert. Sie sollen zeigen, wie eng das Zusammenspiel von Natur und Technik ist. Spielerisch können Schüler so lernen, wie viel Gewicht beispielsweise ein Klettverschluss tragen kann oder was eine Fischflosse mit einer Zange verbindet. Anfassen und ausprobieren ist dringend erwünscht.

Nach fast zwei Jahren Entwicklungszeit geht der Koffer nun auch in die Produktion. Ab dem dritten Quartal dieses Jahres soll er überall in Deutschland erhältlich sein und an möglichst vielen Schulen in den Klassenstufen 8 bis 10 zum Einsatz kommen. "Am wichtigsten ist mir, dass die Schüler Spaß an der Sache haben", sagt die Freiburgerin Speck.

Die ersten Testläufe an Schulen hat der Koffer mit Bravour überstanden. "Einmal kam ein Schüler zu mir, der mir ganz aufgeregt erzählte, dass er einen Acht-Liter-Eimer an den Klettverschluss gehängt hat. Man hat ihm die Freude richtig angesehen", so Speck. "Die schärfsten Kritiker waren aber mit Abstand meine Kinder." (mbe)