Je älter sie werden, desto mehr kann man mit ihnen anfangen

Telefonieren, Probleme besprechen, zusammen lernen, chillen, chatten, shoppen - das alles kann man nicht nur mit guten Freundinnen, sondern auch mit Jungs. Jedes Schuljahr werden die Jungs in den Augen der Mädchen netter und interessanter und (hoffentlich) auch umgekehrt.

Wahrscheinlich ist es nicht in allen Schulen und in allen Klassen gleich gut, aber wir haben das Verhältnis zwischen Jungs und Mädchen bisher nur als positiv erlebt. Was ist an Jungs so anders, und was macht sie so besonders? Das Schönste an ihnen ist ihr Humor, ihr (Un)Verständnis, und es vergeht kein Schultag, ohne dass sie uns, und oft auch die Lehrer, zum Lachen bringen. Sie sind charmant und hilfsbereit und haben meistens einen guten Spruch auf Lager. Seit der 5. Klasse verstehen wir, was mit dem Begriff Gentlemen gemeint ist, denn unsere Jungs benehmen sich wie solche: Sie helfen uns beim Tragen schwerer Sachen, sie halten uns die Türen auf und nie muss man sie lange um etwas bitten, aber vor allem verschönern sie uns den Tag nur durch ihre Anwesenheit.

Um uns einen Überblick in den verschiedenen Altersklassen zu verschaffen, haben wir uns einmal daran erinnert, was uns Jungen und Mädchen darüber erzählt haben. Im Kindergartenalter war oft ein Zusammenspiel zwischen Jungen und Mädchen undenkbar, und selbst wenn ein Mädchen und ein Junge befreundet waren, wurden sie dafür oft geärgert. In der 1. bis zur 4. Klasse bekam man oft zu hören "Iiih Mädchen!", oder "Jungs sind doof!".

Jedoch nach dem Schulwechsel wuchs das Interesse aneinander stetig und Jungs und Mädchen wurden immer mehr zu Vertrauten, Beratern und schließlich auch zu festen Freunden. Manchmal fragen wir uns, was die Jungs wohl über uns denken und was sie an uns gut finden. Vielleicht finden sie es gut, dass wir sie und ihr Verhalten zu schätzen wissen, und sie spüren, dass wir gerne mit ihnen zusammen sind. Fast in jeder Pause passiert irgendwas, worüber man sich gemeinsam totlachen oder freuen kann. Diese Dinge sind es, die es für uns erst richtig lohnenswert machen, zur Schule zu gehen.

Unsere Schule wurde 1910 als staatliche höhere Mädchenschule gegründet und war fast 60 Jahre lang ein reines Mädchengymnasium. Die Schülerinnen damals konnten sich einen gemeinsamen Schulalltag mit Jungs nicht im Traum vorstellen. Sie wären sicher untröstlich gewesen, wenn sie gewusst hätten, was sie verpassten.