Hamburg. Die beiden Männer warfen vergangene Nacht eine Flasche Benzin in das Lokal an der Reeperbahn. Offenbar gab es Ärger wegen der Rechnung.

Die Polizei ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung gegen zwei unbekannte Männer, die vergangene Nacht versucht haben sollen, eine Strip-Bar an der Reeperbahn in Brand zu setzen.

Ein Türsteher von „Seute Deern`s“ berichtete der Polizei, dass sich zwei Männer zunächst bei ihm über eine überhöhte Rechnung beschwert und nach einem Angestellten der Bar gefragt hätten. Nachdem der Türsteher sie zunächst mit dem Hinweis abwies, der Mann würde nicht in der Bar arbeiten, kehrten die beiden Männer gegen kurz vor Mitternacht zurück.

Einer der beiden Männer schleuderte nach Angaben der Polizei eine mit Benzin gefüllte Flasche durch den Eingang in das Innere des Lokals. Sein Begleiter soll versucht haben, das ausgelaufene Benzin zu entzünden, konnte jedoch von einem Türsteher daran gehindert werden. Anschließend flüchteten die beiden Männer in unbekannte Richtung. Die Polizei fahndete in der Nacht vergeblich mit elf Funkstreifenwagen nach den beiden Tätern.

Täter waren offenbar Briten

Bei den Männern soll es sich offenbar um Briten handeln. Sie werden wie folgt beschrieben: Der erste Täter soll etwa 30 Jahr alt und ca. 1,60 Meter groß sein. Er habe kurzes braunes Haar und sei zur Tatzeit mit einem dunklen Pullover und knielangen Shorts bekleidet gewesen sein. An der rechten Wade habe er ein Schlangen-Tattoo gehabt. Der zweite Täter soll ebenfalls etwa 30 Jahre alt und 1,80 Meter groß sein. Er trug an dem Abend eine dunkle Sweatjacke mit Reißverschluss und knielange Shorts.

Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Hinweise zum Aufenthaltsort der Täter machen können, sich unter der Telefonnummer 4286-56789 zu melden. Die weiteren Ermittlungen haben die Brandermittler des Landeskriminalamtes, LKA 45, übernommen.

Tabledance-Bar wurde Ende 2013 neu eröffnet

Die Tabledance-Bar „Seute Deern`s“ wurde erst vor gut zwei Jahren neu eröffnet. Vorher befand sich dort ebenfalls eine Oben-ohne-Bar mit dem Namen „Lady Marmelade“. Die Bar war in der Vergangenheit mehrfach wegen überhöhter Getränkepreise, undurchsichtiger Bestellvorgänge und rüder Inkassomethoden in die Schlagzeilen geraten. 2013 griff der Bezirk durch und schloss nach einer Reihe von Betrugsfällen insgesamt fünf Tabledance-Bars an der Reeperbahn.

Wenige Monate später wurde das „Lady Marmelade“ unter dem neuen Namen wieder eröffnet. Die Betreiberin versicherte jedoch gegenüber dem Bezirksamt glaubhaft, dass unseriöse Geschäftspraktiken der Vergangenheit angehören. Seitdem war es bislang ruhig um das Lokal.