Polizei ermittelt weiter gegen geständigen Ehemann der erdrosselten 36-Jährigen. Rätsel um Motiv. Kinder kommen zu Pflegeeltern

Hamburg/Forsand . Auch in Norwegen hatte der gewaltsame Tod der Hamburger Auswanderin Agnes Elisabeth M. für großes Aufsehen gesorgt: Jetzt ist die mutmaßlich von ihrem Ehemann ermordete 36-Jährige im norwegischen Forsand beigesetzt worden. Wie berichtet, war ihre Leiche vor rund vier Wochen aus dem Lysefjord geborgen worden. Laut Obduktionsbericht ist die Frau erdrosselt worden.

Die in Hamburg als Friseurin tätige Agnes M. war 2008 mit ihrer Familie nach Norwegen ausgewandert. Kurz vor Ostern verschwand die Frau spurlos, doch ihr Mann Thomas meldete sie erst drei Tage später als vermisst. Der Tatverdacht fiel unter anderem deshalb und wegen widersprüchlicher Aussagen bei der Polizei auf den 34-Jährigen. Nachdem sein Auto im fraglichen Zeitraum von einem Zeugen am Lysefjord gesichtet worden war, suchte ein Großaufgebot der Polizei das Gebiet mit Tauchern, Helikoptern, Unterwasserkameras und Leichenspürhunden ab. Nach einer tagelangen intensiven Suche stieß ein Unterwasserfahrzeug Anfang Mai im Lysefjord, in 70 Meter Tiefe und rund 150 Meter vom Ufer entfernt, auf einen verdächtigen, in Plastikfolie eingewickelten Gegenstand – wie sich herausstellte, handelte es sich um die Leiche der 36-Jährigen.

Konfrontiert mit dem Fund der Leiche gestand Thomas M., seine Frau getötet zu haben, zuvor hatte er die Tat noch vehement bestritten. Um den Verdacht von sich abzulenken, soll der Mann zudem ihren Facebook-Account gehackt und manipuliert haben. Die Polizei ermittelt gegen den 34-Jährigen, der in Untersuchungshaft sitzt, wegen Mordes. Auf Facebook haben unterdessen mehrere Hundert Menschen ihre Anteilnahme bekundet. Noch unklar ist allerdings das Motiv für die Tat: Warum hat Thomas M. seine Frau umgebracht? Norwegische Medien berichteten, es habe heftig gekriselt zwischen dem Paar. Agnes Elisabeth M. soll geplant haben, mit ihren Kindern wieder nach Hamburg zurückzukehren. Die sieben und elf Jahre alten Kinder sollen nun bei Pflegeeltern in Norwegen untergebracht werden. Zusammen mit der Familie habe man entschieden, die Kinder dort zu lassen, wo sie die meiste Zeit ihres Lebens verbracht und wo sie die meisten Erinnerungen an ihre Mutter haben, hieß es zur Begründung.

Die in Polen geborene Agnes Elisabeth M. zog mit ihrer Familie nach dem Mauerfall 1989 erst nach Hannover und als Erwachsene dann nach Hamburg, wo sie Thomas M. kennenlernte. Vor sechs Jahren wanderte sie mit ihm und den Kindern von Hamburg nach Forsand (bei Stavanger) aus. Dort arbeitete sie wie in Hamburg als Friseurin in einem Salon.