Hamburg. Drei große Kokainfunde in kurzer Zeit - das hatte es im Hamburger Hafen nicht gegeben. Allein im März wurde innerhalb von zehn Tagen 252 Kilo hochreines Kokain entdeckt. Laut Staatssekretär Werner Gatter unterstreichen die Funde die Bedeutung des Hamburger Hafens für den Kokainschmuggel.

Die Serie begann am 18. März: Arbeiter entdeckten bei der Entladung 57 Kilo Kokain, verpackt in drei Taschen, die auf Bananenkisten lagen. Der Zoll stellte das Rauschgift sicher. Es kam aus Kolumbien. Die Ladung war für Helsingborg in Schweden bestimmt. Eine Woche später stellten Zöllner eine Tasche mit 20 Kilo Kokain sicher. Auch in diesem Fall waren die Drogen auf einem Bananendampfer gefunden worden. Die Schmuggler hatten sie auf einer Palette mit Bananenkisten versteckt. Als technische Raffinesse war ein GPS-Sender in der Tasche, der offenbar dazu dienen sollte den Weg des Rauschgiftes unter Kontrolle zu haben.

Am 28. März dann der größte Fund: 175 Kilogramm Kokain wurden in einem Container mit Eisengranulat entdeckt. Es war in acht Taschen verpackt, die nicht besonders gut versteckt waren, sondern offen in der Ladung lagen. "Weißer März" heißt der Monat jetzt bei den Zollfahndern. Die drei Funde machen den Großteil der insgesamt 270 Kilo Kokain aus, die im ersten Quartal vom Zollfahndungsamt Hamburg aus dem Verkehr gezogen wurden. Der Straßenverkaufswert liegt bei rund 65 Millionen Euro. 55 Strafverfahren gegen 154 Beschuldigte wurden in dem Zusammenhang eingeleitet.

Bei dem Erfolg hat auch "Kommissar Zufall" geholfen. Auf einem der Bananendampfer wurden die Container mit dem Kokain unplanmäßig in Hamburg entladen. Der Frachter, auf dem die 175 Kilo gefunden wurden, lag wegen eines Schadens länger als geplant in Hamburg. Er sollte Antwerpen ansteuern. Der Zoll hatte die Zeit genutzt, um die Kontrolle durchzuführen.