Das Opfer, eine aus Süddeutschland stammende Frau, wurde nach einer großen Suchaktion der Polizei geortet. Nach dem Täter wird weiter gefahndet.

Billstedt. Es war Rettung aus höchster Not: Polizeibeamte entdeckten am Donnerstagnachmittag in den Boberger Dünen eine junge, unterkühlte Frau. Zuvor hatte sich die 18-Jährige per Handy bei der Feuerwehr gemeldet: Sie sei vergewaltigt worden und befinde sich an einem ihr unbekannten See.

Der schreckliche Verdacht erhärtete sich bei der polizeilichen Vernehmung. Demnach war die aus Süddeutschland stammende 18-Jährige mit einem Bus der Linie 12 auf dem Weg zu einer Stellenbewerbung, stieg aber an der falschen Haltestelle (Kirchsteinbek) aus. Plötzlich bedrohte sie an der Steinbeker Hauptstraße ein unbekannter Mann und lotste sie durch die Straße An der Steinbek über einen Parkplatz in ein Waldstück. Aus Angst habe sie keinen Widerstand geleistet, als der Mann sie schlug und anschließend vergewaltigte. Nach der Tat habe er sie in ein Gewässer gezerrt und sei geflüchtet. Nach dem Notruf der 18-Jährigen machten sich rund 20 Streifenwagen und der Polizeihubschrauber "Libelle" auf die Suche. Die junge Frau half den Beamten, ihren Standort zu ermitteln, indem sie ihnen per Handy mitteilte, wie nah oder fern sie die Martinshörner der Streifenwagen wahrnahm. Um 17.18 Uhr wurden die Polizisten fündig. Die 18-Jährige kam mit einer Unterkühlung ins Krankenhaus. Wenig später fasste die Polizei einen 41-Jährigen in Tatortnähe. "Der Mann wurde entlassen, nachdem der Tatverdacht ausgeräumt werden konnte", sagte Polizeisprecher Holger Vehren. Am Freitag inspizierten dann Ermittler des Fachkommissariats für Sexualdelikte (LKA 42) mit Spürhunden den Tatort, außerdem wurden Videoaufzeichnungen aus dem Bus sichergestellt.

Die Polizei fahndet nach einem 30 bis 40 Jahre alten, mit einer Sonnenbrille teilmaskierten Mann, der mindestens 1,80 Meter groß ist und einen Bauchansatz hat. Er trug eine dunkelorangefarbene Trainingsjacke, eine dunkle Hose und eine Strickmütze. Zeugen, die ihn und sein 1,65 Meter großes, blondes Opfer auf dem Weg zum Tatort gesehen haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 428 65 67 89 zu melden.