Rahlstedt . Eine Regionalbahn Hamburg-Lübeck hat gestern nahe dem Naturschutzgebiet Höltigbaum in Rahlstedt drei Ponys erfasst. Zwei der Tiere waren sofort tot, ein drittes, schwer verletztes Reitpony wurde mit Schüssen aus einer Maschinenpistole von seinem Leid erlöst. Die Bahnstrecke blieb zwischen Rahlstedt und Ahrensburg fast vier Stunden lang gesperrt.

Nach Angaben der Bundespolizei, die für Bahnanlagen zuständig ist und deshalb die Ermittlungen leitet, waren die Reitponys von einer nahen Weide auf die Gleise gekommen. Ob die Umzäunung lückenhaft oder ein Tor nicht richtig geschlossen war, wird noch untersucht. Die Besitzerin der Ponys konnte diese Fragen zunächst nicht beantworten.

Der Zugführer der Regionalbahn nach Lübeck hatte keine Chance, rechtzeitig zu bremsen. Die Lok erfasste alle drei Kleinpferde, kam nach einer Notbremsung Hunderte Meter später - etwa in Höhe des Bahnübergangs am Nornenweg - zum Stehen.

An Bord der Regionalbahn blieben trotz der abrupten Bremsung alle 44 Fahrgäste unverletzt. Sie wurden von Feuerwehrleuten aus dem Zug und über die Gleise zu einem Bus gebracht, der sie weiter in Richtung Lübeck fuhr. Die Bahn richtete während der Sperrung der viel genutzten Strecke einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein. Erst gegen 15.30 Uhr konnte die Strecke wieder freigegeben werden.

An der Lok des Zugs entstand bei dem Aufprall hoher Sachschaden - vermutlich in Höhe von mehreren Tausend Euro.

Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizei: "Beamte der Feuerwehr haben die toten Ponys geborgen. Wir ermitteln jetzt, wie es zu diesem traurigen Unfall kommen konnte."