Ein Rentner hatte in einem Geschäft an der Lilienstraße eine Panzergranate aus den 1970er-Jahren auf den Tresen gelegt.

Hamburg. Der ältere Herr hatte es sehr eilig, sich von dem verrosteten Ungetüm zu trennen. Gestern Vormittag betrat er das Waffengeschäft Hoerning an der Lilienstraße (Altstadt), legte eine Tüte auf den Tresen und verabschiedete sich mit den Worten: "Das brauche ich nicht mehr."

Die verdutzten Mitarbeiter erkannten, dass es sich um eine Panzerabwehrgranate handelte. "Mit derartigen Dingen haben wir sonst nicht zu tun. Also haben wir vorsorglich die Polizei gerufen", sagt der Ladeninhaber Jens-Peter Kern. Die Beamten evakuierten daraufhin das Geschäft und sperrten die Straße, die parallel zur Spitalerstraße verläuft. Bis dahin konnte niemand wissen, wie gefährlich die Munition, die im Einsatz 50 Zentimeter dicken Stahl durchdringt, wirklich war.

Kurz darauf begutachtete Sprengmeister Peter Bodes vom Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr die Granate - und stellte fest, dass sie vergleichsweise harmlos war. "Es handelt sich um eine Übungsgranate, die weder Spreng- noch Zündmittel enthält", sagte Bode. Die Granate sei in den 70er-Jahren für die Bundeswehr hergestellt worden.

Offenbar wollte der unbekannte Mann die Granate noch innerhalb der Amnestie-Frist loswerden: Bis zum 31. Dezember können verbotene Waffen und Munition noch straffrei abgegeben werden. Später drohen bis zu drei Jahre Haft.