Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) will die Gewalt bei Fußballspielen untersuchen lassen. Als Vorsitzender der Innenministerkonferenz im kommenden Jahr wird er sich, wie berichtet, schwerpunktmäßig um Ausschreitungen rund um derartige Sportereignisse widmen. "Ich habe ein aktuelles umfangreiches Lagebild für ganz Hamburg und alle Spielklassen in Auftrag gegeben", sagt Ahlhaus. "Wir müssen verhindern, dass sich die Ausschreitungen auf die lokale Ebene verlagern. Aus dem Lagebild sollen weitere Maßnahmen für Hamburg entwickelt werden."

So soll nun erfasst werden, welche und wie viele Straftaten vor und nach den Begegnungen begangen werden. Außerdem protokolliert die Polizei, welche Maßnahmen sie treffen musste und wie viele Beamte dafür im Einsatz waren. Dabei sollen nicht nur die Bundes- und Zweitligaspiele untersucht werden, sondern der komplette Spielbetrieb des Hamburger Fußballverbandes. Demnach auch alle unteren Ligen. Bislang ist die Gewalt in diesen Ligen kein großes Problem in Hamburg. Wohl auch, weil die Polizei bei sogenannten Problemspielen mit einem Großaufgebot im Einsatz ist. Probleme gibt es eher in den Flächenländern, besonders im Osten. Einen Schwerpunkt wird die Erhebung auf die reisenden Fans legen. Wenn rivalisierende Fan-Gruppen aufeinanderstoßen, kommt es immer wieder zu Zwischenfällen, etwa auf Bahnhöfen. "Gewalt gibt es eher außerhalb des Stadions als drinnen", erklärt Polizeisprecher Ralf Meyer. So hatten sich beispielsweise Hooligans vom HSV und Bochum am 2. November in der Halbzeitpause zu einer Schlägerei in der Nähe der Arena verabredet. Die Polizei nahm 13 Bochumer in der Warnstedtstraße (Stellingen) fest. Die Hamburger waren offenbar bereits vor dem Eintreffen der Polizei untergetaucht. Wie berichtet, denkt Ahlhaus auch darüber nach, ob sich Fußballvereine und deren Verbände an den Kosten derartiger Polizeieinsätze beteiligen können.