Die am Dienstag in Basedow (Schleswig-Holstein) ausgegrabenen Fässer stehen nicht im Zusammenhang mit einer Tat des "Säuremörders" Lutz R. (61). Das ergab eine Untersuchung des Landeskriminalamtes (LKA). Die Fässer waren nur zwei Meter vom ehemaligen Garten des "Kürschners von Rahlstedt", der in den 80er-Jahren mindestens zwei Frauen ermordete, entdeckt worden (wir berichteten).

Sie wurden am Donnerstag geröntgt und sind nach Angaben der Polizei mit einer "Betonmasse mit Stahlanteilen" gefüllt. Organische Substanzen, die auf Leichenteile hindeuten, wurden nicht gefunden.

Die Polizei hatte gehofft, Spuren einer nie aufgeklärten Tat zu entdecken, die ebenfalls Lutz R. zugeschrieben wird. Im Mai 1987 war die 42 Jahre alte Erika Brigitte Mychalewskyj aus Barmbek verschwunden. Am 13. Mai wurde sie zuletzt gesehen, zehn Tage später fand man ihre Arme und eine Brust in Barsbüttel. Die Polizei ist sich sicher, dass Mychalewskyj, die als Sekretärin bei der Hamburgischen Staatsoper arbeitete, nach ihrem Verschwinden noch mehrere Tage lebte. Bislang reichten die Beweise nicht aus, um den Tod der Sekretärin ebenfalls Lutz R. anzulasten. Auch ungeklärt ist der Tod einer Hamburgerin (31), deren Leiche im Februar 1991 aus der Elbe geborgen wurde. Sie war eine Bekannte von Lutz R. Der Mörder hatte ihr den Kopf eingeschlagen.

Die Polizei nimmt den Fässerfund zum Anlass, alle noch erhaltenen Spuren und Tatwerkzeuge erneut zu untersuchen. "Der Fall wurde nie geschlossen und die forensische Wissenschaft immer weiterentwickelt", sagt ein Polizeisprecher. "Wir haben heute Möglichkeiten der Spurensicherung, die vor wenigen Jahren noch unmöglich schienen."