Weil der Besitzer herrenloser Gepäckstücke trotz mehrfacher Durchsagen nicht zu ermitteln war, wurde der Hauptbahnhof gestern Mittag gesperrt.

Hamburg. Bundespolizisten riegelten Teile der Wandelhalle und zwei Eingänge ab. Vier Geschäfte mussten schließen. Sprengstoff-Spezialisten durchleuchteten die Koffer, entdeckten aber nichts Verdächtiges. "In den Taschen waren Bekleidungsstücke, Kabel und Bücher", sagte Bundespolizei-Sprecher Rüdiger Carstens. Der Koffer wurde ins Fundbüro gebracht. Nach einer Stunde wurden die Absperrungen wieder aufgehoben. Die Suche nach dem Eigentümer blieb erfolglos.

Der Fall zeigt, wie angespannt die Situation derzeit am Hauptbahnhof ist. Hamburg rüstet sich für den Ernstfall: Nachdem ein Drohvideo des mutmaßlichen Al-Qaida-Terroristen Bekkay Harrach bekannt wurde, in dem mit Terroranschlägen gedroht wird, hat die Bundespolizei ihre Sicherheitsvorkehrungen am Hauptbahnhof und am Flughafen massiv erhöht. Deutlich mehr Bundespolizisten als sonst streifen mit Maschinenpistolen im Anschlag durch den wichtigsten Bahnhof der Hansestadt.

Wie viele Beamte im Einsatz sind, gibt die Bundespolizei nicht bekannt, das Ziel jedoch ist klar umrissen: "Wir wollen dem Bürger ein Gefühl der Sicherheit vermitteln und Straftäter abschrecken", heißt es aus der Bundespolizeidirektion in Hannover. Seit Freitagnachmittag eingesetzt, sollen die mit Maschinenpistolen bewaffneten Streifen auch nach der Wahl am kommenden Sonntag und je nach Sicherheitslage auch an anderen Bahnhöfen patrouillieren.