Die Finkenwerder Straße wird oft als Rennstrecke missbraucht. Deshalb kontrolliert die Polizei vermehrt. Rasern drohen saftige Strafen.

Rosengarten. Mit 120 Kilometern in der Stunde raste er auf seiner Kawasaki an ihnen vorbei - bei erlaubten 50. Sofort nahmen die Polizeikommissare Stefan Müller (43) und Jörg von Elm (42) auf ihren mit Videokameras ausgestatteten Motorrädern die Verfolgung auf. Die Beamten blieben auch dran, als der Raser in einer nicht einsehbaren Rechtskurve auf der Straße Rosengarten (Neuenfelde) Richtung Cranz mehrere Autos überholte. Kurz nach dem waghalsigen Manöver gaben sich die Zivilbeamten als Polizisten zu erkennen und stoppten den Motorradfahrer. Der 46-Jährige muss nun ein Bußgeld von 960 Euro zahlen. Auch ein empfindliches Fahrverbot wird folgen.

Er war nicht der einzige Raser, den die beiden Polizisten der Verkehrsstaffel an diesem Tag erwischten. Etwas später fiel ihnen ein Mercedes-Fahrer in der Finkenwerder Straße (Waltershof) auf. Bei erlaubten 60 Kilometern in der Stunde brachte es der 26-Jährige auf Tempo 141 - an einer Stelle, an dem ein Jahr zuvor ein Motorradfahrer wegen überhöhter Geschwindigkeit stürzte und ums Leben kam. Kommissar Müller: "Dies ist eine beliebte Raser-Strecke." Der Überführte sagte anschließend, dass er nur mit Tempo 75 unterwegs gewesen sei. Anhand ihres Videomaterials konnten die Motorrad-Kommissare den Raser, der das Auto seines Chefs fuhr, umgehend das Gegenteil beweisen. Auch ihn erwarten harte Konsequenzen. Das Bußgeld über 680 Euro könnte sich noch verdoppeln, weil der 26-Jährige ein Wiederholungstäter ist.

Müller und von Elm sind seit Mai 2008 auf ihren Spezial-Motorrädern in Hamburg im Einsatz - auf der Jagd nach Rasern, die glauben, die Straßen der Hansestadt in ihre persönlichen Rennstrecken verwandeln zu dürfen. Stefan Müller sagt: "Wer rasen will, soll auf einer richtigen Rennstrecke fahren."

Überall können die beiden Kommissare allerdings nicht sein. In Tonndorf stürzte gestern ein 32 Jahre alter Motorradfahrer mit einer Suzuki 1000. Auch er soll mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. An der Kreuzung Ahrensburger Straße/Holstenhofweg verlor er die Kontrolle über die Maschine. Er zog sich mehrere Beinbrüche zu. Einen Führerschein hatte der 32-Jährige nicht.