Viktor G. (26), der mit seinem VW Passat stadtauswärts fuhr, sah die Ampel offenbar nicht: Ohne zu bremsen erfasste er den Fußgänger.

Hamburg. Er fuhr Auto, obwohl die Polizei ihm den Führerschein längst abgenommen hatte. Der Mann, der nüchtern war, liegt jetzt schwer verletzt im Krankenhaus. Der Autofahrer übersah die Ampel, über die der Mann ging, und fuhr ihn um. Laut den behandelnden Ärzten stehen seine Überlebenschancen schlecht.

Es war 16.30 Uhr, als Harald B. (44) zu Fuß die Winsener Straße in Wilstorf überqueren wollte. Er wartete an der Ampel, trat auf die Straße, als die Fußgängerampel auf Grün umschaltete. Viktor G. (26), der mit seinem VW Passat stadtauswärts fuhr, sah die Ampel offenbar nicht: Ohne zu bremsen, raste er geradeaus. Sein Wagen erfasste den Fußgänger seitlich. Harald B. wurde auf die Motorhaube und auf die Straße geschleudert. Dort blieb er bewusstlos und mit mehrfach gebrochenen Gliedmaßen liegen. Im Krankenhaus wurden später noch schwerste Kopf- und Rückenverletzungen diagnostiziert.

Viktor G. und sein Beifahrer sprangen aus dem Auto - nicht, um dem verletzten Mann zu helfen, sondern, um zu flüchten. Passanten kümmerten sich um Harald B., während die Polizei eine Großfahndung startete. Die Beamten fanden Viktor G. auf einem nahen Spielplatz. Er hatte versucht, sich vor der Polizei zu verstecken. Sein Beifahrer war nicht mehr bei ihm: Er ist weiterhin auf der Flucht. Ein Atemalkoholtest bei dem Passat-Fahrer ergab: Er war sturzbetrunken. Das Messgerät zeigte 2,54 Promille. Bei einer Überprüfung der Personalien des Mannes stellten die Beamten fest, dass ihm der Führerschein bereits vor Monaten abgenommen worden war. Auch damals war er mit Alkohol am Steuer erwischt worden. Allerdings war niemand zu Schaden gekommen. Harald B. kämpft weiter im Krankenhaus um sein Leben. Eine Untersuchungshaft wurde für Viktor G. nicht angeordnet.