Der Täter war noch an Bord und konnte nicht flüchten. Er hatte seine Beute bei sich und wusste, dass man ihn wahrscheinlich entdecken würde...

Hamburg. Schließlich war einem Decksmann des Rundfahrtschiffs "Olympic Star" noch während der großen Hafenrundfahrt aufgefallen, dass das Kellnerportemonnaie mit rund 900 Euro Einnahmen gestohlen worden war. Der Kapitän rief nicht nur die Polizei, sondern informierte per Lautsprecherdurchsage auch seine Passagiere, dass soeben ein Diebstahl an Bord stattgefunden habe.

Der Täter hatte die Geldbörse in einem unbeobachteten Moment aus einem Schrank hinter dem Tresen auf dem Hauptdeck gestohlen und sich wieder unauffällig unter die Ausflügler gemischt. Da das Schiff noch auf der Elbe unterwegs war, wartete der Kapitän mit dem Anlegen, bis die Beamten an den Landungsbrücken waren. Ein Trick, der später Erfolg haben sollte.

Schließlich überprüften die Beamten, die mit mehreren Streifenwagen angerückt waren, die Personalien aller 55 Passagiere sowie der dreiköpfigen Crew auf der "Olympic Star". Für die letzten Passagiere endete der Ausflug daher mit rund einer Stunde Verspätung. Sicher ist, dass auch der Dieb unter ihnen war. Ermittelt wurde er bislang nicht. Einige Touristen fühlten sich zu Unrecht verdächtigt. Durchsucht wurden sie allerdings nicht.

Dafür zahlte sich das verzögerte Anlegemanöver des Kapitäns aus. Der größte Teil der Beute tauchte nämlich später bei der Durchsuchung des Hafenschiffs wieder auf. Der Dieb hatte seine aussichtslose Lage erkannt und 740 Euro in den Mülleimer der Herrentoilette geworfen.