Cornelia Poletto bleibt an der Eppendorfer Landstraße mit einem neuen Gastro-Konzept. Die Sterneköchin hat geeignete Räumlichkeiten gefunden.
Eppendorf. Bei dieser Party wurde dem Gefühlsrepertoire von Cornelia Poletto einiges mehr abverlangt als bei vorherigen Silvesterfeiern: Am Freitagabend hatte die Sterneköchin Freunde, Wegbegleiter und Stammgäste in ihr Restaurant an der Eppendorfer Landstraße geladen, um das neue Jahr zu begrüßen. Und sie zu bekochen. Ein letztes Mal. Denn gleichzeitig bedeutete die Feier, Abschied zu nehmen. Mitte Januar verlässt Poletto auf Vermieterwunsch das Gebäude, welches abgerissen wird. Dafür sollen moderne Stadtvillen entstehen (das Abendblatt berichtete).
"Ja, heute kochen wir in dieser Küche ein allerletztes Mal zusammen", sagte Poletto am Silvesterabend mit einem kleinen Lächeln im Gesicht. Natürlich sei sie auch ein bisschen wehmütig, nach zehn Jahren auszuziehen, Bekanntes zurückzulassen.
Doch dann verriet sie die gute Nachricht, die vielen Spekulationen um ihre Zukunft als Gastronomin ein Ende setzte: "Ich bleibe in Eppendorf in der Eppendorfer Landstraße. Es ändert sich also nur die Hausnummer. Hier habe ich Räumlichkeiten gefunden, die perfekt zu meinen Plänen passen", so Poletto mit einem geheimnisvollen Lächeln. Nu so viel: Das neue Restaurant (ohne Stern) mit Ladengeschäft, in welchem ihre Produkte und italienische Spezialitäten verkauft werden, wird eine offene Küche haben und ein kleines Bistro für diejenigen, die keine Zeit für ein gesetztes Essen haben. Die Lage ist zentraler als bisher, auch Parkmöglichkeiten in einer Tiefgarage werden vorhanden sein. Die genauen Pläne für das neue "Poletto" gibt es bald im Abendblatt. Nach langem Suchen ist der Mietvertrag nun endlich unterschrieben. "Deshalb blicke ich glücklich und voller Vorfreude in das neue Jahr", sagte die Mutter einer Tochter aufrichtig.
Das war eigentlich schon länger klar, will man den übersinnlichen Kräften Glauben schenken. "Vor drei Jahren war ich auf Empfehlung meines Verlegers Sandmann bei einer großartigen Astrologin, die damals zu mir sagte: 'Frau Poletto, es kommen einige schwierige Zeiten, aber 2011 wird ganz sicher Ihr Jahr.' An diese Worte muss ich momentan oft denken und freue mich auf alles, was kommt." Darauf warteten am Abend auch ihre Gäste, darunter Promifriseur Heiko Bott mit Partner Till Chakraborty. "Wir kommen oft und gern zu Conni, in den letzten zehn Jahren haben wir uns total viel ausgetauscht", erzählte der Friseur, der in diesem Jahr eine neue Bürstenkollektion auf den Markt bringen wird. Grund für die Verbundenheit: "Wir haben uns beide fast gleichzeitig selbstständig gemacht."
Später stieß auch Polettos Vater, Professor Dr. Klaus Diedrich, Direktor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Lübecker Uni-Klinik, zu den Feiernden, die erst Champagner, gegrillten Hummer und Austern an der eigens erbauten Eisbar (ein Abschiedsgeschenk ihres gesamten Teams) genossen, dann Gänseleberwürfel, Jakobsmuscheln und Eislachsmeerforelle. Als Hauptgang folgten Nordseesteinbutt und Filet vom Limousinrind. Und dann begrüßten alle das neue Poletto-Jahr.
(ccj)
