Karitativer Club verleiht Preis an Bully Herbig, Sky du Mont moderiert Veranstaltung

Hamburg. Es sei eine seiner Lieblingsveranstaltungen, hat Sky du Mont einmal gesagt. Damit meint der Schauspieler und Moderator die alljährliche Verleihung des Goldenen Schlitzohrs. Eine liebevoll und familiär organisierte, dabei hochkarätig besetzte Benefizgala, die Matthias Graf Lambsdorff als Vorstandsvorsitzender des Internationalen Clubs der Schlitzohren jedes Jahr allein organisiert.

Keine professionelle PR-Agentur oder Künstlermanager helfen ihm, vielmehr seine vielen privaten Kontakte und Leonard Loers, der Regisseur des Abends. „Wir wollen so viel Geld für die Kinder, die wir unterstützen, zurückbehalten, deshalb können wir uns keine PR-Agentur leisten“, sagt Lambsdorff. Dieses Jahr ist Michael „Bully“ Herbig der Preisträger, der am 8. November in der Fabrik in Altona ausgezeichnet wird.

Seine „Schlitzohren“-Vorgänger sind Größen wie Peter Maffay, Sabine Christiansen, Mario Adorf sowie Helge Schneider oder Eckart von Hirschhausen. 2010 wurde Sky du Mont diese Ehre zuteil, die Laudatio auf den Schauspieler hielt der ehemalige deutsche Außenminister und Schlitzohr-Preisträger von 1992, Hans-Dietrich Genscher.

Der Klub wurde 1979 von Werner Bungert und Geschäftspartnern in Mülheim an der Ruhr gegründet. Die Männer handelten, wie zeitweise auch Lambsdorff, mit Leder und hatten mit vielen Firmen in Ländern der Dritten Welt zu tun, wo sie mit großer Not in der Bevölkerung konfrontiert wurden. Daraus entstand die Idee, jedes Jahr ein Goldenes Schlitzohr zu wählen, eine Person des öffentlichen Lebens, die sich im cleveren Sinn als schlitzohrig erwiesen hat. Die Annahme des Ehrenpreises bedingt, dass der gespendete Betrag – aktuell 50.000 Euro – im Sinne des Clubs ausgegeben wird: um Not leidenden Kindern zu helfen. „Das Besondere ist, dass wir nicht vorgeben, welches Projekt Geld bekommt, sondern dass sich jedes Mitglied um Vereinsgelder bewerben kann“, so Lambsdorff. In diesem Jahr gehen 25.000 Euro an Artists for Kids in München, diese Summe hatte Matthias Graf Lambsdorff im Vorfeld gesammelt. Wie das geht? „Zu meinem Geburtstag habe ich mir ausschließlich Spenden gewünscht, da kamen 14.000 Euro zusammen, ebenso hat das mein Cousin Nikolaus, der Generalkonsul in Hongkong und Macau ist, gemacht“, sagt Lambsdorff.

Dazu kommen 25.000 Euro von der Haspa, davon werden fünf Hamburger Projekte mit je 5000 Euro unterstützt: Liedermacher Rolf Zuckowski reist mit behinderten und nicht behinderten Drittklässlern in ein Schullandheim. Für die Fabrik wird ein Trampolin gestiftet und eine Schneiderwerkstatt für Kinder eingerichtet; für das Klick-Kindermuseum in Osdorf wird für ein Jahr ein schallgeschützter Raum angemietet, wo Kinder mit einem Musiker aus Schrott Instrumente basteln und üben können. Weiterhin bekommen 15 Kinder ein Jahr Nachhilfe, und in Jenfeld studieren die Kleinsten mit NDR-Sprechern ein Hörspiel ein und lassen davon eine CD entstehen.

Bei der Verleihung werden viele Künstler ohne Gage auftreten, darunter Natalia Klitschko, die mit einem Jungenchor singen wird, Tom Buhrow, der durch den Abend führen wird, Otto und Peter Maffay sind dabei, Käthe, Sebastian Krumbiegel und die Band Santiano treten auf.

Noch gibt es Karten. Stehplätze kosten 29 Euro, Sitzplätze 55 Euro. Reservierung in der Fabrik unter 040/391070 oder direkt: www.Schlitzohren.org