Tangstedt. Die Sonne war schon untergegangen, als die letzten Gäste das Festzelt auf der Anlage des neuen Golf Clubs (GC) Hamburg-Oberalster nach dem Eröffnungsturnier verlassen hatten. Mehr als 200 Interessierte waren der Einladung des Gründers und Geschäftsführers Barry Rookledge gefolgt, knapp die Hälfte von ihnen nutzten die Gelegenheit, die bereits fertiggestellten neun der insgesamt 18 Spielbahnen im Rahmen eines Scramble-Turniers kennenzulernen.

Die meisten von ihnen werden dies künftig nur dann wiederholen können, wenn sie sich zu einer Mitgliedschaft entscheiden: Das Grundkonzept des GC Hamburg-Oberalster besteht darin, dass hier nur die Mitglieder und deren persönliche Gäste spielen dürfen. Weder Greenfee-Spieler wird es hier geben noch Firmenevents. Mit einer Aufnahmegebühr von 9000 Euro und einer Jahresspielgebühr von 2400 Euro liegt der neue Club deutlich im oberen Segment der Golfclubs. Gleiches trifft aber auch auf die Architektur und die Qualität der Spielbahnen zu. „Es ist bemerkenswert, dass hier jemand den Mut gefunden hat, in dieser Zeit einen neuen Golfclub zu etablieren“, sagte Peter Pahlke, der Präsident des Golfverbandes Schleswig-Holstein, dem der im Tangstedter Ortsteil Wilstedt im Kreis Bad Segeberg gelegene GC Hamburg-Oberalster offiziell angehört. „Es war ein harter Kampf über zehn Jahre“, sagte Geschäftsführer Barry Rookledge. „Es gab bedauerlicherweise viele Neider, die uns das Leben schwer gemacht haben. Doch wir haben durchgehalten. Ich habe heute drei Minuten ganz allein am Rande des ersten Abschlags gestanden und einfach nur genossen – so wie damals Franz Beckenbauer nach dem Gewinn des Weltmeistertitels 1990.“

Zu Kaiser Franz hat Rookledge übrigens eine besondere Beziehung. Als dieser Anfang der 1980er-Jahre beim HSV spielte, brachte der ausgebildete Golflehrer Rookledge ihm diesen Sport bei. Auch die neue Anlage hat sich Beckenbauer inzwischen schon angesehen. Die Zahl der Mitglieder im GC Hamburg-Oberalster wird auf 800 begrenzt. Bisher haben sich 85 Golfer dem Club angeschlossen. Insgesamt sollen neun Millionen Euro in das Projekt investiert worden seien.

Bruttosieger des Eröffnungsturniers wurden Birgit und Armin Griese, Astrid Rapp und Ruben Scholz mit 33 Schlägen bei Par 35.