“In Sachen Kultur stehen wir Hamburger den Berlinern in nichts nach“, sagte Hamburgs Bürgermeister Ahlhaus vor rund 2000 Gästen.

Berlin. Vier Jungs mit flatternden Hawaii-Hemden stimmen einen Reggae-Song an. Vor der Bühne drängen sich die Gäste um eine Tequila-Bar mit Ananas-Dekoration, einige wippen im Takt. Das Jahresfest der Hamburger Landesvertretung kommt jung und hip daher - und scheint die Worte aus der Begrüßungsrede von Bürgermeister Christoph Ahlhaus vortrefflich zu bestätigen: "In Sachen Kultur stehen wir Hamburger den Berlinern in nichts nach", sagte Ahlhaus vor rund 2000 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur, darunter auch der niederländische Botschafter Marnix Krop und Schauspieler Vadim Glowna.

Eine besonders gefragte Gesprächspartnerin war Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD), frühere Justizsenatorin - und das sowohl in Hamburg als auch in Berlin. Von dem bunten Fest war sie begeistert: Es zeige, wie modern die Hamburger inzwischen geworden seien, sagte Peschel-Gutzeit dem Abendblatt: "Die Hamburger sind zwar immer noch sehr solide, aber gleichzeitig ist die Stadt heutzutage genauso flirrend und aufregend wie Berlin."

Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) freute sich über nachträgliche Glückwünsche von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zu seiner Wahl an die Spitze des Senats vor einem Monat. "Ich verspüre hier ein großes Interesse an Hamburg", sagte der Bürgermeister dem Abendblatt. Eines der herausragenden Themen auf den Fluren der Landesvertretung war die Elbphilharmonie. "Das ist ein großer Kommunikationsmotor. Die Botschaft hier ist ganz klar: Die Hamburger sollen die Elbphilharmonie positiv aufnehmen und das Projekt nicht niedermachen", fasste Ahlhaus seine Eindrücke aus zahlreichen Gesprächen zusammen.

Gleichzeitig nutzte Ahlhaus seinen ersten offiziellen Auftritt als Bürgermeister auf dem Berliner Parkett, um für die Elbvertiefung zu werben. "Sie ist für Deutschland wichtig", betonte Ahlhaus, dessen Frau Simone nicht von seiner Seite wich. Die First Lady kam in einem pinkfarbenen Blazer. Auch der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete und frühere Parteichef Ingo Egloff freute sich über das Fest in der Hamburger Landesvertretung: "Hier ist alles viel schriller und noch weltoffener als in Hamburg."