Glaubt man den Modedesignern unserer Stadt, haben die Hamburger wieder Lust aufs Tanzen und Sich-Herausputzen.

Hamburg. Die Krise scheint vorbei zu sein - zumindest wenn es ums Feiern geht. Glaubt man den Modedesignern unserer Stadt, haben die Hamburger wieder Lust aufs Tanzen, Sich-Herausputzen und Sich-Zeigen. Da passt es gut, dass die Ballsaison schon in vollem Gange ist (Ballkalender siehe unten). Und zu jedem Anlass muss das richtige Kleid gewählt werden. Bei verschiedenen Schnitten und einer vielfältigen Farbpalette kann die Entscheidung sehr schwerfallen.

Damit die Wahl auf die richtige Garderobe fällt, hat sich das Hamburger Abendblatt in der Stadt umgehört und herausgefunden, was in diesem Jahr die richtige Kleidung zum Ball ist. "Pastell, weil alle anderen Lila haben. Und wichtig ist, dass es schlank macht und trotzdem elastisch am Körper sitzt. Zudem verarbeiten wir viele Perlen und Spitze", sagt Liz Malraux vom Neuen Wall. Auf alle Blautöne und Schwarz setzt Designerin Anna Fuchs. Ihr Atelier im Karolinenviertel gilt seit fast zehn Jahren als Modestil-Schmiede, wenn es um sehr weibliche, schlichte Mode im Stil der 30er-Jahre geht. Bei ihr ist Zeitgeist gefragt.

Tina Gattermann, Designerin vom Lehmweg, empfiehlt ihren Kundinnen fließende Qualität. Soll heißen: Fast ausschließlich werden bei ihr Seidenstoffe in allen Stärken zu Kleidern im 60er-Jahre-Stil verarbeitet. "Unbedingt Rottöne oder Senfgelb. Wichtig sind auch Gürtel oder Akzente, welche die Taille besonders betonen, und verschiedene Ärmelvariationen", sagt Tina Gattermann.

In der Nachbarschaft hat Ella Deck ihr Couture-Atelier. Bei ihr stehen aufwendige große Roben hoch im Kurs. Mondän bis divenhaft wirken ihre schweren, leuchtend roten oder cremefarbenen Stoffe, die dennoch eine schmale Taille oder das große Dekolleté wirken lassen. Barbara Kolb vom Atelier Aimée in Rotherbaum verkauft in diesem Jahr vor allem Kleider in knalligen Farben und mit Pailletten. "Wer kein großes Dekolleté hat, zeigt seinen tief ausgeschnittenen Rücken. Und zum Ball sollte man unbedingt lang tragen", sagt sie. In ihrem soeben eröffneten Atelier im Souterrain gibt es aber auch kurze Varianten, die dann mit Volants, einer auffälligen Stola oder großem Schmuck aufgewertet werden.

Einer der wenigen männlichen Maßschneider der Stadt, Marc Anthony aus dem Bahrenfelder alten Gaswerk-Viertel, lebt ganz sein Label "Wie es Euch gefällt!" Er kleidet die Damen zum Ball in Pastelltönen und - wieder sehr angesagt - in Schwarz-Weiß. Wer sich nicht entscheiden kann, der wird vom Fachpersonal beraten. Auch die Herren kommen bei Marc Anthony nicht zu kurz. Für sie hat er sich etwas Neues in dieser Saison einfallen lassen: Fräcke und Cuts inklusive der zugehörigen Fliege, Weste und Hemd können ausgeliehen werden (ab 200 Euro). Somit dürfte ein weiteres Gläschen Sekt zwischen den Tänzen dann auch finanziell wieder drin sein.