Udo Lindenberg für sein Lebenswerk geehrt. Zum elften Mal zeichnete der TV-Sender Hamburg 1 gestern Abend Hanseaten für ihr Engagement aus.

Sein Auftritt wurde mit Spannung erwartet. Wie immer, wenn sich Udo Lindenberg in der Stadt bewegt. Auch gestern Abend erschien er mit seiner Rock-Entourage in den Studios des Fernsehsenders Hamburg 1 an der Rothenbaumchaussee. Mit dabei: seine Markenzeichen. Die getönte Brille, der Schlapphut, eine brennende Zigarre. Und locker war der Panikrocker auch an seinem Ehrentag, als er zum "Hamburger des Jahres" in der Kategorie Lebenswerk gekürt wurde. Mit den Worten "klasse, echt ehrenvoll" reagierte Lindenberg auf seinen Preis. Er liebe die Menschen in Hamburg, die Konzerte, die Stadt.

Doch einen Rüffel wollte er verteilen: "Im Senat fehlt wohl noch die ein oder andere Hallo-wach-Tablette", sagte der Künstler mit Blick auf die Einsparungen im Kulturbereich. Ansonsten: "Alles easy."

Richtig entspannt war Finanzsenator Michael Freytag (CDU), er freute sich über Lindenbergs Auszeichnung. "Udo ist gut", formulierte er knapp.

Gleicher Meinung war ein unerwarteter Gast: Kurz vor Sendebeginn tauchte im Foyer eine ältere Dame, schwarz gekleidet, mit geheimnisvoll getönter Brille auf. Kunstmäzenin Gabriele Henkel hatte sich aus Düsseldorf auf den Weg gemacht, um bei der Gala im Publikum zu sitzen. "Zwei meiner engen Freunde stehen heute im Mittelpunkt", erklärte Henkel, "ich wollte bei Harald Falckenberg und Udo dabei sein."

Durch die Sendung führten Hamburg-1-Chefredakteur Michael Schmidt und Moderatorin Lisa Reimnitz. So kündigten sie auch

den Auftritt von Eric Jechorek und Felix Nölting an - die beiden hatten ein Mädchen vor dem Ertrinken gerettet. Ihren Preis für Fairness und Courage überreichte ihnen Bürgermeister Ole von Beust (CDU).

Sportliche Höhepunkte setzten in der U-21-Nationalmannschaft die HSV-Profis Jerome Boateng und Dennis Aogo. Viel Lob für die Hamburger Ausnahmesportler fand auch ihr DFB-Trainer Horst Hrubesch, als er sie mit dem Preis in der Kategorie Sport auszeichnete. Er hatte sie zum Sieg bei der U-21-Europameisterschaft im Sommer geführt. "Ich würde sie glatt adoptieren", sagte Hrubesch lachend.

Die außergewöhnlichste Laudatio des Abends kam von Carolin Fortenbacher: Sie sang ihre Worte für den Preisträger Joop van den Ende. Der Musicalproduzent (Stage Entertainment) bekam den Wirtschaftspreis.

Nach der Verleihung trafen sich die Gäste im Foyer zur After-Show-Party. Mit dabei waren Medienunternehmer Frank Otto, Einzelhandels-Ikone Ludwig Görtz, Autor Martin Wilhelmi und Uwe Seeler.