Beim Jahresempfang der Stiftung für Hamburger Kunstsammlungen waren vor allem jene Bürger anwesend, die Museen seit Jahren fördern.

Hamburg. Während in der Öffentlichkeit laut über Sparmaßnahmen oder mehr Zuwendungen für die Kultur diskutiert wird, gab man sich gestern in der Kunsthalle ganz pragmatisch. Schließlich waren beim Jahresempfang der Stiftung für Hamburger Kunstsammlungen (SHK) vor allem jene Bürger anwesend, die Hamburgs staatliche Museen seit Jahren fördern und so ihre Bedeutung aus rein privatem Interesse hochhalten. Rund 800 000 Euro hatten sie in diesem Jahr gespendet und der Kunsthalle und dem Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) damit neue Ankäufe ermöglicht.

"Es ist großartig, dass in Krisenzeiten der Hamburger Gemeinsinn neu entfacht wird und die Museen in dieser Not gestärkt werden. Wir haben viele neue Mitglieder gewinnen können", freute sich SHK-Vorsitzender Jürgen Blankenburg. So können mit weiteren 800 000 Euro Stiftungsgeldern auch im Jahr 2010 neue Werke erworben werden. "Wir werden unter anderem Joops Wunderkind-Kollektion erhalten", erzählte Sabine Schulze vom MKG, und Hubertus Gaßner von der Kunsthalle wird zwei Philipp-Otto-Runge-Zeichnungen und drei Lichtinstallationen des Portugiesen Pedro Cabrita Reis erhalten. Alle Dauerleihgaben werden durch Zuschüsse des Senats aufgestockt. So dankte Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) den 250 Gästen, sagte: "Ohne Hamburgs großartigen Förderer würde vieles nicht gehen. Trotz Krisenzeiten schaue ich optimistisch nach vorne." Weitere Gäste: Hannelore Greve, Georg W. Claussen (mit 97 Jahren aktives Gründungsmitglied), Unternehmer Ian Karan, Katharina Prinzessin zu Sayn Wittgenstein (Sotheby's), Michael Göring ("Zeit"-Stiftung), die Reeder Eberhardt v. Rantzau, Robert Lorenz-Meyer, Nikolaus W. Schües.