Gestern Abend eröffneten Direktor Thomas Collien und der künstlerische Leiter Ulrich Waller die neue Spielzeit mit einer Gala.

Hamburg. Es gibt wohl kaum einen Hamburger, der noch nie zu Besuch im St.-Pauli-Theater war. Das mag daran liegen, dass es das älteste Privattheater der Hansestadt ist. Es kann aber ebenso mit dem Spielplan zusammenhängen, der abwechslungsreiche, irrwitzige und humorvolle Produktionen enthält. Passend zum namensgebenden Stadtteil thront die Bühne inmitten von Kneipen, Käuflichem und Koryphäen auf dem Kiez. Gestern Abend eröffneten Direktor Thomas Collien und der künstlerische Leiter Ulrich Waller die neue Spielzeit mit einer Gala.

Nicht nur das Gebäude hat bislang einiges erlebt, auch die prominenten Besucher erinnern sich gern an die erfolgreichen Aufführungen. Hochgezogene Mundwinkel, ein schelmisches Schmunzeln bei Dagmar Berghoff. "Ich liebe alles, was mit Ulrich Tukur zu tun hat", schwärmte die Ex-"Tagesschau"-Sprecherin, "er ist so vielseitig, kann sich vom Mörder ab in alles verwandeln."

Auch Claus-Günther Budelmann (im Vorstand des Förderkreises des Theaters) macht dem Schauspieler Tukur Komplimente. "Es war ein sensationeller Abend, als er gemeinsam mit Wolf Biermann zu dessen 70. Geburtstag auf der Bühne stand."

Der Gelobte selbst trat gestern Abend bei der Gala auf, bereitete sich in seiner Garderobe mit einer Tasse Kaffee vor und denkt kurz über seinen besonderen Moment in diesem denkmalgeschützten Haus nach: "Ich war unglaublich platt, als ich das erste Mal in diesem Theater zu Gast war", so der Schauspieler. "Das war in den 90er-Jahren, in einer Show von Freddy Quinn. Wahnsinn, wie gut alles erhalten war - und diese Stimmung erst."

Mit bester Laune kam schon Dr. Hermann Reichenspurner, der Cornelia Behrendt begleitete. "Mein Mann muss leider noch arbeiten", sagte sie und der Herzchirurg fiel lächelnd ein: "Ich kam heute glücklicherweise pünktlich aus der Klinik."

Rechtzeitig zur Eröffnungsgala kam selbstverständlich Thomas Collien, der von seinem emotionalsten Moment im St.-Pauli-Theater erzählte: "Als ich vor vier Jahren dieses Haus erwarb und die Arbeit mit Ulrich Waller begann."