Es war ein Abend, der die Herzen berührte, ging es doch um Herzen - Kinderherzen.

Jonica Jahr-Goedhart, Schirmherrin der Initiative "Das kleine Herz im Zentrum" des Fördervereins Universitäres Herzzentrum hatte ins St.Pauli-Theater geladen - und die Hamburger Prominenz war gefolgt. Brechend voll im verwinkelten Foyer, keine andere Veranstaltung habe in diesem Jahr einen so enormen Zuspruch gehabt, hörte man die Gäste beeindruckt flüstern. Der Zulauf mag mit den Schicksalen der in der Kinderherzchirurgie behandelten kleinen Patienten zusammenhängen, die das Herz von anderen berühren. "Vor drei Tagen hatte ich ein fünf Wochen altes Baby auf dem Arm, das gerade frisch operiert wurde", sagt Jonica Jahr-Goedhart, "das ging mir sehr nah." Professor Hermann Reichenspurner (Universitäres Herzzentrum) führt diese Operationen durch.

Besonders froh hat ihn der Anblick einer 28-jährigen Patientin gemacht, der er vor einem Jahr ein Kunstherz eingesetzt hatte: "Nun war sie da, um uns Kekse zu bringen, da hätte ich diese junge, agile Frau kaum wiedererkannt. Das war einfach ein tolles Gefühl." Roger Cicero, der wie die anderen Künstler, Ina Müller, Stefan Gwildis und Patrick Nuo, ohne Gage auftrat, hat glücklicherweise ein gesundes Kind zu Hause: "Mein Sohn Louis geht mir täglich zu Herzen, er hat da ein Dauerabo", sagt der Vater und lacht, "seit zwei Wochen läuft er auch schon."

Gerade internationale Ereignisse machten die Prominenten betroffen: Designer Nino Cerruti, der eine Wohnung an der Admiralitätsstraße hat, bekommt beim Blick in die Zeitung ein mulmiges Gefühl, Schauspieler Till Demtrøder bedauert die Angehörigen des Airbus-Unglücks und Sänger Stefan Gwildis bewegen die Ausschreitungen im Iran. Verona Pooth, die mit Ehemann Franjo kam, bringt es gekonnt auf den Punkt: "Keiner allein ist so wichtig, dass es nur um ihn gehen kann."