Mit Spitznamen ist das so eine Sache. Sie kleben an einem, weil man sie vor langer Zeit von Freunden angehängt bekommen hat und selten wieder loswird.

Dass ein überzeugter Durch-und-durch-Aristokrat und strenger Bewahrer von Familientraditionen wie Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe (50) seinen Spitz- oder Spottnamen "Schaumi" so schnell wie möglich loswerden möchte, weil dieser auch seine feierfreudige Jurastudenten-Ära in Göttingen und Junggesellenzeit in Hamburg reflektiert, ist durchaus verständlich.

Da hört der vielseitige Unternehmer (Land- und Forstwirt, Immobilienbesitzer, seit 2003 Chef des Hauses Schaumburg-Lippe und Schlossverwalter) dann schon lieber auf Alex (von heutigen Freunden), Xander (Kosename von seiner Mutter Fürstin Benita) oder ganz aktuell Husby, die englische Abkürzung für Husband - auf Deutsch: Ehemann. Den benutzt seine zweite Ehefrau Nadja (34). Die supersportliche Juristin für Markenrecht aus München (lizensierte Snowboard-Lehrerin), mit der der Fürst seit einem Jahr verheiratet ist, ist es auch, die dem Fürsten, der gestern zu Besuch in Hamburg war, sein derzeit größtes Glück geschenkt hat. Die sechs Monate alte Felipa. "Mit ihr höre ich meine ganze CD-Sammlung durch und weiß jetzt schon, dass sie auf Bach und Strauss-Walzer steht", sagt der Klavierspieler und Jazz-Fan, der selbst fünf Keyboards besitzt. Ein moderner Fürst im Patchwork-Look übrigens. Denn aus erster Ehe mit Lilly Prinzessin Sayn-Wittgenstein-Berleburg hat er noch Sohn Donatus (15), der heute in einem mehrsprachigen Internat bei Lugano aufwächst. "Wir reisen viel, um uns oft zu sehen, und verstehen uns alle prächtig", sagt Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, dessen Leben sich zwischen München und dem Familienschloss Bückeburg (von 250 Zimmern bewohnt seine Familie sechs!) bei Hannover abspielt.

Dorthin lädt er vom 11. bis 14. Juni zur Landpartie, einer Erlebniswelt rund ums stilvolle Leben auf dem Lande mit Modenschau, Handwerks- und Malkunst, Konzerten, Garten- und Pferdeschau sowie dem Verkauf der eigenen Produkte wie Schokolade, Kaffee, Wildspezialitäten, Wein und Sekt, die mit dem fürstlichen Namen einen edlen Anstrich bekommen ( www.landpartie-schloss-bueckeburg.de ).

"Adel bedeutet heute wie damals, dass wir uns an bestimmte Anstands- und Werteregeln halten", sagt Fürst zu Schaumburg-Lippe, der daher gerne Gast auf Festen in seinen Kreisen ist. "Diese Treffen sind wie Urlaub, den wir sonst nur auf Sylt, bei den Festspielen in Bayreuth und Salzburg oder zum Skifahren in Österreich machen", sagt er. So ein nächstes Treffen steht in wenigen Wochen in Österreich an - dann wird seine Tochter getauft. Eine der Patentanten ist Felipa Prinzessin von Bayern (23).