Heute öffnet der Online-Adventskalender seine Türchen. In 24 Folgen erklären Kinder täglich jeweils einen zu erratenden Begriff.

Hamburg. "Das ist doch babyeierleicht." Die Frage des Reporters, wer genau der Weihnachtsmann sei, sorgt für Gelächter. Und nicht nur das Selbstvertrauen der beiden gegenüber steigt. Alena, 4, und Julius, 5, richten sich in ihrem Stuhl auf und spulen mit gespielter Langeweile ihre Antwort ab. Sie liefern dem Erwachsenen eine detaillierte Personenbeschreibung. Die Kinder scheinen den dicken, alten weißbärtigen Mann mit der roten Mütze und seinem roten Umhang gut zu kennen. Ob er bei ihnen in der Nachbarschaft lebe, hakt er nach. "Nein, verkloppt noch mal", echauffiert sich Julius, "der wohnt doch nicht bei uns. Aber ich habe ihn heute Morgen auf dem Weg zum Kindergarten im Bus vorbeifahren sehen."

Hamburger Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren haben sich für das Abendblatt ihre Gedanken zur Weihnachtszeit gemacht. In 24 Folgen erklären sie in der vierten Auflage des Online-Adventskalenders auf www.abendblatt.de täglich jeweils einen von den Zuschauern zu erratenden Begriff rund um die für Kinder spannendste und schönste Zeit des Jahres.

Ein Gewinnspiel, das den Kleinen das Warten auf Weihnachten verkürzen soll, aber auch bei den Großen noch einige Bildungslücken schließen kann. Die Dreharbeiten in der vergangenen Woche lieferten neben fundierten Beschreibungen der vorgegebenen Begriffe auch zahlreiche bislang völlig unbekannte Fakten und Zusammenhänge zu den nächtlichen Geschehnissen in Bethlehem - und auch lebenswichtige Verbrauchertipps.

+++ Kreativgeschenke unter dem Tannenbaum +++

So sollten Besucher von Weihnachtsmärkten statt Alkohol zu konsumieren ("Davon stirbt man!") lieber an einem der vielen Capri-Sonne-Ständen verweilen. Auch sei dringend von Lebkuchen-Verzehr abzuraten, da dieser giftig und daher allenfalls in kleinen Mengen zu konsumieren sei. Zimt hingegen - Farbe: "Orange-Metallic" - wird nicht allein zum Backen und Verfeinern benötigt, sondern kann gern auch als Brotaufstrich verwendet oder gleich direkt in den Tee geschüttet werden. Und möglicherweise sei es auch der Hunger gewesen, der die Heiligen Drei Könige einst ihr Morgenland verlassen ließ. Schließlich gebe es in so einem Stall mit all den vielen verschiedenen Tieren wie Löwen, Tigern und Schafen ja bestimmt auch immer viel zu essen.

Getötet wurden von dem Trio allerdings nicht die Tiere. Einer der drei Gekrönten soll es gewesen sein, der das Christkind kaltblütig ermordete! Ein Skandal, den auch die großzügige Übergabe von Geschenken nicht relativieren kann. Gold? Myrrhe? Weihrauch? Schon ich habe mich als Kind lange Zeit gefragt, was ein Neugeborenes mit dem ganzen unnützen Zeug anfangen soll - jetzt weiß ich es. Bei der Überlieferung der Weihnachtsgeschichte muss es zu folgenschweren Missverständnissen gekommen sein. Einen Schnuller und ein Kinderbett hatten die drei Heiligen im Gepäck. "Und Windeln", ergänzt der vierjährige Anthony, "ich bin ja schon groß, aber das Christkind war doch noch ganz klein."

Die Liste derartiger Anekdoten ist länger als die 24 Folgen. Wahrscheinlich 100 Kilometer, denn irgendwie spielt sich beim Nachwuchs alles, was groß, lang oder schwer ist, im dreistelligen Bereich ab. So benötige man 100 Jahre, um über die Autobahn zur Oma nach Neubrandenburg zu gelangen - wo auch schon der Weihnachtsmann gesichtet wurde - und 100 gestapelte Stühle, um die Sterne vom Nachthimmel abnehmen zu können.

Beim Dreh genügte einer, um die Kinder über die Tischkante in die Kamera blicken und ihre Sicht der Dinge schildern zu lassen. Ab heute kann täglich mitgelacht, mitgestaunt und auch mitgeraten werden. Denn babyeierleicht wird es in den seltensten Fällen werden. Verkloppt noch mal!

Hier wartet ab heute jeden Tag ein neuer Film. Bis zum Start verkürzt ein kleiner Film die Wartezeit