Melanie Schmitz hat die Feiern von mehr als 150 Brautpaaren organisiert. Trauungen auf der Barkasse sind gefragt.

Hamburg. Melanie Schmitz, 35, hat als Hochzeitsplanerin schon die Feiern von mehr als 150 Brautpaaren organisiert. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Ratgeber "Die Frau der Ringe" (Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag) veröffentlicht.

Hamburger Abendblatt: Warum sind Sie Hochzeitsplanerin geworden?

Melanie Schmitz: Bei den Vorbereitungen zu meiner eigenen Hochzeit im Jahr 2003 habe ich gemerkt, dass man neben starken Nerven auch viel Organisationstalent braucht. Damals gab es leider noch keine Agentur oder jemanden, an den man sich wenden konnte, wenn man sich mit der Planung der eigenen Hochzeit überfordert fühlte. Diese Marktlücke habe ich entdeckt - und geschlossen.

Gibt es Hochzeitstrends?

Schmitz: Ja, neben der Farbe Lila, die sich bei der Dekoration auch in diesem Jahr hält, gehen Hochzeitsfeiern immer häufiger über drei Tage. Freitags gibt es oft ein zwangloses Get-together, einen kleinen Empfang, sonnabends ist meist die Trauung mit anschließender Feier, und am Sonntag lässt man die Hochzeit mit einem Brunch ausklingen.

Welche Orte kommen für Trauungen infrage?

Schmitz:Die meist sehr schönen Außenstellen der Standesämter, der Ort der Feier - sofern er von Standesbeamten aufgesucht wird - oder eine Kirche.

Wo wird in Hamburg gern geheiratet?

Schmitz: An Alster oder Elbe. Oder eben auch gleich auf einem Alsterdampfer oder einer Barkasse. Hier kommen die Standesbeamten sogar an Bord. Eine schöne Option: Man kann auf dem Schiff weiterfeiern oder sich zum Ort der Feier schippern lassen. Viele feiern auch im eigenen Garten, wobei das besonders aufwendige Veranstaltungen sind. Dort muss alles - von Zelt über Mobiliar bis zur Musikanlage - herangeschafft und aufgebaut werden. Oft kostet eine solche Feier das Doppelte von der in einem Restaurant.

Was kostet eine von Ihnen ausgerichtete Hochzeit überhaupt?

Schmitz:Je nach Aufwand entspricht der Preis dem eines Kleinwagens oder eines Luxusschlittens.

Welches war ihr größtes, welches ihr teuerstes Hochzeitsfest?

Schmitz: Das größte war eine arabische Hochzeit im Hotel Atlantic mit 260 Gästen, Bauchtänzerinnen und Video-Livestream. Das teuerste Fest, das ich organisiert habe, hat 120 000 Eurogekostet. Gefeiert wurde im Garten des Brautpaares - mit Lounge, Bar und100 Gästen.

Und die kleinste Hochzeit?

Schmitz: Ein Paar auf Barbados.

Waren Sie dabei?

Schmitz: Ich war einmal da. Aber allein seit November habe ich in der Karibik 16 Hochzeiten organisiert - da kann ich nicht immer mit. Leider.