Klabautermann Pikkofintes erste Reise: spannend zu lesen, aber auch spaßig zum Mitmachen.

Kennt ihr schon Pikkofinte, den kleinen Klabautermann aus Blankenese? Falls nicht, solltet ihr ihn unbedingt kennenlernen. Denn er erlebt nicht nur spannende Abenteuer zum Mitfiebern, sondern er führt euch auch in die Welt der Seefahrt ein. Und davon etwas zu kennen ist nie verkehrt, zumal wenn man in Hamburg lebt.

Pikkofinte also. Mit Nachnamen heißt er übrigens Sturmholz. Das kommt daher, dass er nach seiner Geburt in einer kleinen Streichholzschachtel mit der Aufschrift „Sturm-Zündhölzer“ geschlafen hatte.

Pikkofinte lebt mit seinem Großvater im Haus eines alten Kapitäns in Blankenese. Heimlich, versteht sich. Denn Klabautermänner wollen nicht entdeckt werden. Deshalb sind sie an Land auch nicht größer als eine Katze. Erst wenn sie an Bord eines Schiffes gehen, wachsen sie, können sich dann aber unsichtbar machen.

Und wisst ihr, was für eine Aufgabe sie haben? Sie sind so etwas ähnliches wie Kobolde zur See, unter anderem mit Elfen und Poltergeistern verwandt. Sie schleichen sich an Bord von Segelschiffen und gewährleisten deren Sicherheit, indem sie mit Streichen und Spuk dafür sorgen, dass die Seeleute sich nicht nur gruseln, sondern niemals in ihrer Wachsamkeit nachlassen.

Das hat auch Pikkofintes Großvater viele Jahrzehnte lang getan, und seine Eltern und größeren Geschwister tun es auch. Nur Pikkofinte war noch niemals auf einem Schiff. Er kann es kaum erwarten, und sein Opa will ihn nun darauf vorbereiten. Das Allerwichtigste, was Pikkofinte können muss, sind Klabauterknoten. Hunderte gibt es davon für alle mögliche Zwecke; man muss sie nicht alle beherrschen. Aber sieben von ihnen sind unverzichtbar.

Am häufigsten verwendet wird der „Kuddelmuddelknoten“, weil er den Klabautermann unsichtbar macht. Dann gibt es noch Knoten mit so skurrilen Namen wie „Suppentopf-Schlag“, „Ankerkettensalat“ oder „Grusel-Kreuzschlag“. Die kann man alle vorher an Land üben, was Pikkofinte auch fleißig tut.

Nur ein Knoten, der geheimnisvollste, schwierigste und allerwichtigste nämlich, macht ihm mächtig Sorgen: der „siebenfache Kehrwieder“. Er ist von großer Bedeutung für die glückliche Heimkehr des Schiffes und seiner Besatzung. Das Problem: Den kann man vorher nicht proben, er kann nur geknüpft werden, während das Schiff, auf dem man sich gerade befindet, den Hafen verlässt.

Wird Pikkofinte auf Anhieb der siebenfache Kehrwieder gelingen, wenn er das erste Mal an Bord ist?

Den kleinen Klabautermann hat übrigens ein Hamburger Segelweltmeister erfunden. Er heißt Jan von der Bank, war 2005 Weltmeister in der Bootsklasse Contender – einer Einmann-Trapezjolle –, hat elfmal die Travemünder und siebenmal die Kieler Woche gewonnen und ist vor 27 Jahren als Marinesoldat auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ gefahren. Damals kam ihm auch zum ersten Mal die Idee, ein Kinderbuch über Klabautermänner zu schreiben. Im letzten Jahr hat er sie endlich verwirklicht: „Die 7 magischen Klabauterknoten – Pikkofintes erste Reise“. Und die schönen Illustrationen für das Buch hat Lena Winkel gemacht, die damals noch Abiturientin war!

Und jetzt seid ihr dran: Der KJM Buchverlag ruft euch auf, euch selbst magische Knoten auszudenken und sie zu knüpfen. Wenn ihr sie einschickt, könnte ihr etwas gewinnen. Wie das genau geht, steht unten auf dieser Seite.

Das Buch ist übrigens nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Denn im laufenden Text sind viele Begriffe aus der Seefahrt in roter Schrift geschrieben; am Ende des Buches werden sie erklärt. Wisst ihr zum Beispiel, was ein „Schoner“ ist oder eine „Reling“, eine „Kettenklüse“ oder eine „Hundewache“, eine „Kombüse“ oder ein „Besansegel“? Dann schaut nach, und ihr als Hamburger könnt bei Landratten ein bisschen angeben mit eurem Seefahrer-Wortschatz...

Das Buch von Jan von der Bank und Lena Winkel ist im KJM Verlag erschienen, hat 128 Seiten und kostet 15 Euro. Erhältlich auch unter www.abendblatt.de/shop oder der Telefonnummer 040/33366999