An diesem Sonntag erfolgt um 20 Uhr endlich der Anstoß zur inzwischen siebten Stage-Eigenproduktion auf dem deutschen Musical-Markt. „Das Wunder von Bern“ ist eine Weltpremiere. Es basiert auf dem gleichnamigen Kinofilm von Sönke Wortmann aus dem Jahre 2003 und erzählt eine bewegende Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Fußball-Weltmeisterschaft im Jahre 1954, bei der Deutschland überraschend den Titel gegen die Ungarn gewann – eine Initialzündung fürs Wirtschaftswunder. Drei Storylines sind dabei ineinander verwoben: Es geht um das Schicksal einer Familie, die durch den Zweiten Weltkrieg zerrissen wurde, um eine Fußball-Mannschaft, die über sich hinauswächst sowie um einen kleinen Jungen mit großen Träumen, der einen Helden sucht und seinen Vater wiederfindet.

Extra für dieses gefühlsbetonte Spektakel (Regie: Gil Mehmert; Musik: Martin Lingnau, Text: Frank Ramond) wurde für rund 50 Millionen Euro das Theater an der Elbe gebaut (AMA-Group, Arn Meijs Architekten BV). Es ist ein spektakulärer Bau, der durch seine glänzende Außenhülle aus rund 7500 Edelstahl-Schindeln sowie eine gut zwölf Meter hohe Glasfront besticht. So haben die Theaterbesucher vom Foyer aus, das mit moderner Kunst ausgestattet wurde, einen wunderschönen Blick auf die Hamburger Skyline am Hafen. Der Zuschauerraum verfügt insgesamt über 1850 Plätze, davon 1150 im Parkett und 700 im Rang, wobei die maximale Entfernung zwischen einem Sitzplatz und der rund 350 Quadratmeter großen Bühne nur 30 Meter beträgt.

Das neue Stage Theater an der Elbe bildet aufgrund seiner Architektur mit dem benachbarten Stage Theater im Hafen optisch eine harmonische Einheit. Selbst der Erste Bürgermeister Olaf Scholz befand: „Hamburgs kulturelles Angebot hat Weltklasse-Niveau. Musicals sind ein fester Bestandteil davon, und dieses neue Stage Theater an der Elbe setzt einen großartigen weiteren Akzent für die Zukunft.“

Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wie man das Endspiel einer Fußballweltmeisterschaft auf eine Musicalbühne bringen kann. „Ich sag es mal so“, sagt Gil Mehmert, „spielen wir beim Wunder von Bern Fußball? Nein. Erleben wir im Wunder von Bern Fußball? Ja. Denn Fußball spielt im gesamten Musical eine Rolle. Doch wie wir das final umsetzen, verraten wir offiziell erst am Premierenabend.“ Aber es könnte die Menschen mitreißen, wie seinerzeit Helmut Rahns Siegtor in Bern ...