Auf dem Stuhl von Albert Ballin

Nie zuvor hat ein Ausländer Deutschlands wichtigste Reederei Hapag-Lloyd geführt, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter der Regie von Albert Ballin die größte der Welt war. Der Niederländer Rolf Habben-Jansen, 47, folgt zum 1. Juli 2014 auf Michael Behrendt als Vorstandsvorsitzender. Habben-Jansen studierte Wirtschaft in Rotterdam und war unter anderem für Nedlloyd, Danzas und DHL tätig.

Seine Herausforderung: Hapag-Lloyd, das zu 37 Prozent der Stadt Hamburg gehört, kämpft sich durch die anhaltende Branchenkrise. Den immer wieder aufflammenden Preiskämpfen größerer Wettbewerber wie etwa Mærsk, MSC und CMA CGM kann sich die deutsche Reederei nicht entziehen. Dumpingpreise für den Transport von Containern und hohe Brennstoffkosten setzen die gesamte Branche unter Druck.

Seine Strategie: Rolf Habben-Jansen, der als drängend und ungeduldig gilt, will die Hamburger Traditionsreederei noch strenger auf Effizienz trimmen. Zwar haben die Marktführer teils wesentlich größere Schiffe. Doch Hapag-Lloyd kann, in optimaler Auslastung und Motorisierung seiner Frachter, bessere Ergebnisse herausfahren. Die Informationstechnologie der Reederei gilt als eine der besten in der Schifffahrtsbranche.