Der Mann für Olympia

Seit 28 Jahren arbeitet Reinhard Wolf, 61, für die Handelskammer. Er war einer der Köpfe der Hamburger Olympiabewerbung für 2012, die im nationalen Entscheid an Leipzig scheiterte. Aber er kämpft immer noch für Idee, dass Olympia doch noch in die Hansestadt kommt.

Seine Herausforderung: Enorm. Die in München am Volksentscheid gescheiterte Bewerbung um Winterspiele hat die olympische Idee in Deutschland weit zurückgeworfen. Viele Bürger verbinden Olympische Spiele inzwischen mit Korruption, Verschwendung von Steuergeldern und Gigantismus.

Seine Strategie: Abwarten, verbunden mit intensiver Lobby-Arbeit im Hintergrund. Wolf muss zunächst hoffen, dass sich der DOSB nach dem Trauma München überhaupt noch einmal zu einer deutschen Bewerbung bekennt. Sollte es zu einer Hamburger Bewerbung kommen, plädiert Wolf für totale Transparenz, um auch Skeptiker zu überzeugen – alle Pläne sollen für jeden einsehbar ins Internet. Wolf ist überzeugt, dass Hamburg von Olympia enorm profitieren würde. Allerdings ist das Zeitfenster eng, 2028 ist aus baulichen Gründen die letzte Chance für Spiele am Wasser in zentraler Hafennähe. Danach könnten die Wettkampfstätten nur noch an der Peripherie entstehen. Wolf geht zwar 2014 in Ruhestand, hat aber schon mehrfach signalisiert, als Berater zu helfen, falls die Olympische Idee in Hamburg wieder Fahrt aufnehmen sollte. Kaum jemand hat die erste Bewerbung so intensiv begleitet wie er.