Der Uni-Chef

Seit März 2010 ist der Erziehungswissenschaftler Dieter Lenzen, 66, Präsident der Universität Hamburg.

Seine Herausforderunge: Eine Metropole wie Hamburg muss auch ein Standort für kluge Köpfe und Innovationen sein, wenn sie attraktiv bleiben will. Obgleich mit mehr als 40.000 Studenten die drittgrößte Hochschule Deutschlands und einer der größten Arbeitgeber Hamburgs, ist die Universität im Denken der Stadt wenig präsent. Lenzens Möglichkeiten sind finanziell begrenzt; der mit dem Senat vereinbarte Budgetzuwachs ist sehr gering. Mehr Gestaltungsfreiheit würde ihm das neue Hochschulgesetz einräumen, wonach der Präsident künftig vieles allein entscheiden könnte. Dagegen regt sich jedoch Widerstand unter Professoren.

Seine Strategie: Lenzen. Lenzen. Lenzen. Er sucht die Öffentlichkeit, knüpft ständig Kontakte und scheut auch die Provokation nicht: Forderungen nach Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren nannte er eine „Klage von Wohlstandsbürgern“. Vor allem aber betont Lenzen nimmermüde die Leistungen seiner Forscher. Zuletzt konnte die Uni beinahe monatlich über neue EU-Fördermillionen berichten; 2012 gewährte der Bund 25 Millionen für einen zweiten Exzellenzcluster. Ob es dem angestrebten Image dient, Rankings zu boykottieren, wie von Lenzen verfügt, ist fraglich.