Der Euro-Gegner

Im Februar 2013 wurde die Alternative für Deutschland (AfD) gegründet, schon im September führte der Hamburger Professor für Volkswirtschaft Bernd Lucke, 51, sie bei der Bundestagswahl zu einem Überraschungsergebnis von 4,7 Prozent.

Seine Herausforderung: Im Mai sind Europa-Wahlen. Die AfD hat gute Chancen, ins EU-Parlament einzuziehen. Schafft sie es nicht, ist die Partei politisch tot. In vielen Gemeinden in ganz Deutschland gründet die AfD nun Ortsgruppen. Doch wenn dort Kommunalwahlen anstehen, entscheiden Themen, die vor der Haustür der Wähler liegen – und nicht die Kritik am Euro. Zuspruch bekommt die AfD auch von extremen Rechten. Luckes Herausforderung wird sein, ein Unterwandern der Partei durch Extremisten zu verhindern.

Seine Strategie: Bernd Lucke ist seine eigene Strategie. Die Linie der AfD entscheidet vor allem er selbst. Er veröffentlicht Positionspapiere, er rennt in Talkshows, er hält die Reden. Lucke verkauft sich als Professor, der als Fachmann Wirtschaftspolitik machen will – und nicht als Polit-Profi. Gerade in Zeiten einer Großen Koalition braucht es abseits von Union und SPD eine starke Opposition. Luckes AfD könnte vom rechten Flügel attackieren.