Schwitzen ist gesund und entspannt. Mit den tiefen Temperaturen beginnt wieder die Sauna-Hochsaison. Wohlfühl-Tipps mit Langzeitwirkung.

Kälte und Wärme sind relativ. Und nirgends lässt sich das besser erfahren als beim Besuch einer Sauna. Anreise - zu Fuß oder per Rad - bei Frost, Schnee und Matsch; die Nase hat sich schon rötlich verfärbt, kleine Dampfwolken begleiten jedes Ausatmen, und langsam arbeitet sich die Kälte durch die Jeans. Winter-Wunderland hin oder her - angenehm ist etwas anderes. Umso schöner ist dieses leichte Kribbeln, wenn die kalte Haut auf die Wärme der gut geheizten Umkleiden trifft. Aber es dauert, bis der Körper bis ins Mark aufgewärmt ist. Die Füße - der Klassiker - gleichen auch nach dem Umziehen noch Eisblöcken. Also duschen und rein in die holzverkleidete Schwitzkammer. Ein wohliges Gefühl macht sich breit, die Muskeln entspannen sich, und ein imaginäres Männchen im Kopf hält ein "Pause"-Schild hoch.

Puh, langsam wird es doch sehr warm - zu warm. War Kälte vor gut einer halben Stunde noch eine Unart des Wetters, hätte man jetzt nichts dagegen, nackt einen Schneeengel zu zeichnen. Also raus und erst einmal kalt duschen. Alles eine Frage der Relation.

Gerade jetzt im Spätherbst und Winter ist der Gang in Sauna und Dampfbad besonders beliebt - nicht nur im Sinne der Erholung. "Es gibt kaum eine angenehmere Art zur Stärkung des Immunsystems als regelmäßige Saunabesuche", sagt Peter Hufer. Außerdem steigt das allgemeine Wohlbefinden und es wirkt sich positiv auf das vegetative Nervensystem aus. Hufer gibt seit sechs Jahren den "Saunaführer" heraus. Die jüngste Ausgabe listet Saunen in Wismar, Schwerin, dem nördlichen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg auf. In Hamburg sind es zwölf.

Saunieren - allein schon um dieses Wort zu benutzen, lohnt sich ein Besuch. Es steht für Wärme, Entspannung, Skandinavien. Dabei hat das reinigende Schwitzen seinen Ursprung nicht nur in Finnland. In Russland gibt es das Banja, in Japan das Sento und in Mexiko das Temazcal. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Traditionen. In Finnland und Russland etwa spielt die Sauna eine wichtige Rolle für soziale und berufliche Kontakte - da werden Vertragsabschlüsse schon mal beim Schwitzen gemacht. In deutschen Saunen ist hingegen meist Schweigen angesagt. Das schmerzfreie "Abschlagen" der Haut mit Birkenzweigen für eine bessere Blutzirkulation wird ebenfalls eher in Skandinavien praktiziert. Aufgüsse mit Wedeln und Duftölen sind in Hamburg beliebt und in Finnland wiederum unüblich.

Das Grundprinzip aber ist gleich: Ein holzverkleideter Raum wird meist mittels eines Ofens auf 80 bis 100 Grad Celsius erwärmt. Oben im Raum ist es wärmer als unten. Auf dem Saunaofen liegen heiße Steine, die regelmäßig mit Wasser übergossen werden - der Aufguss. Durch den entstehenden Dampf steigt die Luftfeuchtigkeit und damit auch die gefühlte Temperatur.

Ein Saunagang besteht aus mehreren Schritten: Nach dem Umziehen ist Duschen Pflicht. Dann geht es in die Sauna. Anfänger sollten mit niedrigen Temperaturen beginnen und nur so lange bleiben, wie es angenehm ist. Danach braucht der Körper frische Luft. Also raus in den Saunagarten. Anschließend heißt es abkühlen - mit kalter Dusche, Tauchbecken oder Eis - und im Bademantel oder Handtuch ausruhen. Bis zum nächsten Gang.

Entdecken Sie Top-Adressen in Ihrer Umgebung: Sauna in Hamburg