36 Jugendliche proben für “Eloise und die Vampire“. Geneviève Wood und Bertold Fabricius haben sie besucht und verraten, was die Zuschauer auf der Bühne erwartet

Zehn Tage vor der Premiere ist es im Konversationszimmer (das ist ein Probenraum) in der Staatsoper trubelig. Einsingen steht auf dem Programm. Paolo Möller ist genau wie die anderen 17 Kinder zwischen acht und 18 Jahren, die bei der "Opera piccola" mitmachen, zum ersten Mal in Kostüm und Maske. Er spielt einen Vampir und sieht mit seinen Eckzähnen, der weißen Haut, den spitzen Ohren ziemlich gruselig aus. Paolo ist 13 Jahre alt und hat schon viel Erfahrung mit der "Opera Piccola", der kleinen Oper von Kindern für Kinder. Er hat schon bei der "Schneekönigin" mitgemacht. "Ich singe gern", sagt er. Außerdem kann er Akrobatik und schauspielern. Dass er einen Vampir spielen darf, findet er gut: "Das bringt Spaß, auch mal ein Böser zu sein." Wenn er nicht gerade als Vampir auf der Bühne unterwegs ist, geht er in die achte Klasse am Gymnasium Finkenwerder. Féline Rathke hat heute auch zum ersten Mal ihr Kleid an. Féline ist 17 Jahre alt und spielt in dem Stück die Königin und Mutter von Eloise. Sie singt seit sieben Jahren, nimmt Gesangsunterricht und hat eine wunderschöne Stimme.

Hier ist Kerstin Steeb mit den Vampiren zu sehen - sie ist als Regisseurin für die Inszenierung zuständig, das heißt, dass sie Paolo, Féline und den anderen erklärt, wie sie ihre Rollen als Vampir oder Königin spielen sollen. Vieles muss wiederholt werden, damit bei der Premiere am 3. Februar alles klappt. Mit Kindern arbeitet sie gern: "Das Tolle ist, dass es wie Rohdiamantenschleifen ist." Kinder hätten Spielfreude und Neugierde und probierten sich gern aus.

Am Flügel von Benjamin Gordon sind alle versammelt und singen sich ein. Gordon ist musikalischer Leiter und hat das Stück für Kinder umkomponiert. Zum Aufwärmen gehört es auch, die Arme hochzurecken. Später (das ist auf dem vierten Bild zu sehen) müssen die Vampire an Seilen klettern. Damit sich niemand verletzt, werden auch die Muskeln aufgewärmt.

Nach dem Einsingen geht es in die Opera stabile, das ist eine viel kleinere Bühne als die im Großen Haus. In größeren Sälen zu singen wie Erwachsene, wäre schlecht für die Kinderstimmen. Auf dem großen Fotoist wieder Féline zu sehen, dieses Mal mit Sebastian Schub. Der ist 14 und spielt Volhek, den Obervampir. Er ist der Böseste von allen. Und an dieser Stelle wollen wir mal berichten, worum es in "Eloise und die Vampire" eigentlich geht: Eloise ist eine Prinzessin und hat vier Brüder, doch sie wächst allein bei ihrer Mutter, der Königin, auf. Ihre Mutter hatte dem Vampir Volhek ihre Söhne versprochen, wenn er ihr helfe, eine Tochter zu bekommen. Eloise wird geboren, Volhek holt sich die Jungen und verwandelt sie in Fledermäuse. Als Eloise älter wird und davon erfährt, macht sie sich auf die Suche nach ihnen. Mit einem Zauberring findet sie nicht nur ihre Brüder, sondern sie verliebt sich auch.

Lichtdesigner Bernd Hanschke bespricht sich mit Kirsten Steeb. Heute ist das Bühnenbild zum ersten Mal komplett aufgebaut, auch die technischen Abläufe, das Licht gehören dazu, sind Teil der Probe.

Ob Féline und Sebastian auch im wirklichen Leben verliebt sind? Jedenfalls ärgern sie sich in den Probenpausen gern. Das machen Verliebte ja auch ... Vermutlich mögen sie sich einfach nur. Schließlich proben die Kinder - es sind 36, weil es zwei Besetzungen gibt - das Stück seit September und sind teilweise Freunde.

Wer sehen will, wie Féline und die anderen singen und spielen, hat dazu ab Freitag, 8. Februar, bis zum 24. Februar in der Staatsoper Gelegenheit. Karten: 8 bis 20 Euro