In diesen Tagen ziehen wieder viele Kinder, verkleidet als Könige, von Tür zu Tür, singen Lieder und sammeln Spenden für gute Zwecke. Vielleicht gehörst du ja auch dazu! Am 6. Januar - wenn man übrigens in Russland Weihnachten feiert - begeht man bei uns den Dreikönigstag. Dieser Tag soll an die Heiligen Drei Könige erinnern, und er beendet die Weihnachtszeit. Du weißt ja sicher, dass bei der Geburt von Jesus Christus vor 2013 Jahren ein Stern über seiner Geburtskrippe in Bethlehem im Heiligen Land gestanden haben soll. Und in der Bibel steht, dieser Stern, der oft auch als Komet mit langem Schweif dargestellt wird, habe Weise aus dem Morgenland zu der Krippe geführt. Sie hätten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe mitgebracht. Dass Gold wertvoll ist, weißt du ja, aber sowohl Weihrauch als auch Myrrhe, das beides aus dem Harz von Bäumen gewonnen wird, waren im Altertum sehr wertvoll und wurden unter anderem als Medizin eingesetzt. Weil in der Bibel von drei Geschenken die Rede ist, nahm man irgendwann einfach an, es seien drei Weise gewesen.

Vielleicht waren es Sterndeuter oder Astromomen, aber im Laufe der Zeit bildete sich die Legende, es seien drei Könige zu Jesus gekommen. Damals kannte man ja nur die drei Kontinente Europa, Asien und Afrika - Amerika und Australien waren noch nicht entdeckt. Und so dachte man sich, aus jedem Kontinent sei ein König nach Bethlehem gekommen. Den aus Afrika stellte man sich schwarz vor. Man gab ihnen die Namen Caspar - das bedeutet "Schatzmeister", Melchior - "König des Lichtes", und Balthasar, das heißt so viel wie "Gott wird helfen".

Manchmal schreiben die Sternsinger am Dreikönigstag mit Kreide die Buchstaben C+M+B an die Türen der Häuser. Nun sind das die Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige, aber eigentlich bedeutet das "Christus Mansionem Benedicat". Das ist Lateinisch - die Sprache, die man auch zur Zeit Jesu sprach - und bedeutet: "Christus segne diese Wohnung." Das soll den Bewohnern Glück bescheren. (Fra)