Oberliga-Fußballtrainer wird seinen Vertrag bei den Nordheidern nicht verlängern

Buchholz. Nein, ein Schock war es nicht. Aber die Mitteilung brachte Wehmutsstimmung in die Weihnachtsfeier der Buchholzer Oberliga-Fußballer. Seit Jahren ist es guter Brauch, dass Trainer Thomas Titze bei der letzten Zusammenkunft des Jahres seine Vertragsverlängerung bekanntgibt. Diesmal musste Ligamanager Simon Beecken aber das Ende einer Ära verkünden. „Nach 23 Jahren wird Thomas zum 30. Juni 2015 bei uns ausscheiden“. sagte er. „Die Gespräche und der Entscheidungsprozess zogen sich über mehrere Wochen hin“, bestätigte der Ligachef, „wichtig ist, dass wir jetzt sechs Monate Zeit haben, um einen Nachfolger zu finden. Wir schwer das sein wird, ist jedem bewusst. Thomas Titze hat im Hamburger Fußball ein Stück Geschichte geschrieben, die einmalig ist.“

Begonnen hatte der fußballverrückte Vater mit zwei ebensolchen Söhnen als 32-Jähriger. Mit der Mannschaft, die er durch die Jugendklassen führte und formte, übernahm er 2003 das Ligateam in der Landesliga. Titzes Jüngster Henrik, der Torwart, wurde als 17-Jähriger für die Herren freigeholt. Genau wie Philip Mathies, Sohn der Buchholzer Torwartlegende Helmut Mathies. Drei Jahre später wurde der Aufstieg in die Verbandsliga gefeiert.

Mehr als zwei Vizemeisterschaften, Siegesserien und Platzierungen ganz vorne in der Tabelle, prägt ein anderes Qualitätsmerkmal die ausklingende Titze-Ära. Seine Mannschaft wird wohl auch in der zurückliegenden Halbserie wieder den Fairness-Preis des Hamburger Amateurfußballs erhalten – zum zwölften Mal. „Als sie noch kleine Jungen waren, hat Thomas schon streng darauf geachtet, wie sie sich auf dem Platz und hinterher benehmen, wie sie fair und kameradschaftlich mit sich und dem Gegner umgehen“, sagt Helmut Mathies, „das war ihm genauso wichtig wie der Fußball selbst.“

„Die Mannschaft bleibt im Großen und Ganzen zusammen“, sagte Simon Beecken, „wir müssen einen Trainer finden, der zu unserer Philosophie passt. Auch in Zukunft werden nicht das Geld, sondern der Zusammenhalt und die Gemeinschaft die Basis unserer Arbeit sein. Erste Gespräche mit und über mögliche Nachfolger führen wir schon.“ Am Sonntag, 24. Mai, wird in der Otto-Koch-Kampfbahn die Ära Titze mit dem Heimspiel gegen Paloma endgültig zu Ende gehen.