Fußballtalent aus Buchholz wieder im Training – nach zwei Kreuzbandrissen

Buchholz. Fußball ist und bleibt seine große Leidenschaft. Leif Wilke vom TSV Buchholz 08 hat natürlich auch als kleiner Junge davon geträumt, den Profikickern wie Müller, Özil oder Messi nachzueifern. Und der Fußballer aus der Nordheide war erfreulich weit gekommen. Bei einem Hallenturnier seines Stammvereins hatten ihn Talentsucher des FC St. Pauli entdeckt. „In der B-Jugend habe ich mit St. Pauli in der Bundesliga gespielt“, erzählt Leif Wilke, „danach auch noch zwei Jahre bei den A-Junioren.“ Mit 16 Jahren war der Buchholzer Fußballer, der beim FC St. Pauli vier und fünf Mal in der Woche trainierte, in den DFB-Nachwuchskader berufen worden. „Gegen Dänemark habe ich einmal im Nationaltrikot für Deutschland gespielt“, erzählt Leif Wilke, „geträumt habe ich noch von einer Karriere als Profi, ich habe konsequent und ehrgeizig dafür trainiert.“

Auch heute, mit 20 Jahren, hat die Leidenschaft für Fußball nicht nachgelassen. Und das, obwohl er eine lange Leidenszeit hinter sich hat. Leif Wilke, als Abwehr- und Mittelfeldspieler hochgelobt, war noch keine 18 Jahre alt, als ihn die erste schwere Verletzung aus seinen Karriereträumen riss. Bei einem Foul im Testspiel gegen Lübeck war das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Nach seiner Genesung kehrte er von St. Pauli aus der A-Jugend-Bundesliga zu Buchholz 08 zurück. Vor einem Jahr, beim Harburg-Pokal gegen den HTB, erlitt der Buchholzer den zweiten Kreuzbandriss. „Ich war am Torwart vorbei“, schildert Leif Wilke die Sekunde, die ihn erneut auf den OP-Tisch brachte. „Als der mich aber mit der Hand am Knie traf und ich stürzte, ahnte ich sofort – wieder das Kreuzband.“

Und wieder Arztbesuche, Abwägungen, Therapien. „Ich war damals körperlich sehr gut drauf, der Arzt hat mir geraten, die Heilung konventionell, also ohne Operation, zu versuchen“, erzählt der Langzeitverletzte. „Ich habe noch vier Punktspiele für Buchholz gemacht“, sagte Leif Wilke, „beim 3:2-Sieg in Schnelsen bin ich erneut umgeknickt. Da war es endgültig aus.“

Am 11. November 2013 wurde in der Facharztklinik Eppendorf das zerfetzte Kreuzband im rechten Knie entfernt. Die dadurch entstandenen Kanäle in Knochen und Muskeln wurden aufgefüllt. Als das verheilt war, kam die zweite OP. Am 14. April diesen Jahres haben die Ärzte dem jungen Sportler Sehnenstränge aus dem Oberschenkel genommen und daraus ein neues Kreuzband zusammengenäht.

„Frühestens in sieben Monaten, haben sie mir nach der Operation gesagt, dürfe ich wieder gegen einen Ball treten“, sagt Leif Wilke. Der junge Mann, der bei Milford-Tee zum Industrie-Mechaniker ausgebildet wird, ging kein Risiko ein, obwohl „es schon wieder in den Beinen zuckte, wenn ich bei Buchholz 08 zugeschaut habe. Leif Wilke hat sich mit Ehrgeiz und Fleiß zurückgekämpft, hat mindestens fünf Tage in der Woche seinen Körper gestärkt, bis zu zwei Stunden täglich an den Geräten im Reha-Center geackert, dazu kam Krankengymnastik. Inzwischen tritt er wieder gegen den Ball, trainiert mit seiner Oberligamannschaft von Buchholz 08 und fiebert seinem ersten Punktspiel entgegen. Das Team von Buchholz 08 muss am Sonntag zu BU nach Barmbek und möchte sich für die Heimniederlage gegen Buxtehude rehabilitieren. Jetzt hat sich auch noch Alexander Gege im Training verletzt. Fehlen werden sowieso Sören Titze und André Müller, auch Torwart Henrik Titze hat noch immer Leistenschmerzen

Der bisher beste Aufsteiger FC Süderelbe muss am Sonntag um 14 Uhr beim Tabellenneunten Niendorfer TSV antreten. Der Gastgeber ist vor allem heimstark, hat auf eigener Anlage am Sachsenweg schon fünf Mal gewonnen. Den Anfang in der Oberliga Hamburg machen am Sonnabend um 13 Uhr aber die Fußballer vom Buxtehuder SV. Gegner im Jahnstadion ist Germania Schnelsen, an den die Buxtehuder am vorigen Spieltag aufgrund ihres Auswärtssiegs in Buchholz den ersten Abstiegsplatz abgetreten haben. Damit es nicht zum erneuten Plätzetausch kommt, muss für die Mannschaft von Trainer René Klawon wenigstens ein Unentschieden herausspringen. Germania Schnelsen gehört zu jenen Mannschaften, gegen die ein Sieg Pflicht ist, wenn der Klassenerhalt geschafft werden soll.

In der Hansa-Staffel der Landesliga reist das Team von Dersimspor schon am heutigen Freitag zu Concordia nach Wandsbek (19.30 Uhr). Der HTB spielt zur gleichen Zeit bei Voran Ohe. Spitzenreiter FC Türkiye kann seinen Vorsprung ausbauen, wenn am Sonnabend (15 Uhr, Landesgrenze) ein Heimsieg gegen den VfL Lohbrügge gelingt. Am Sonntag spielen Klub Kosova gegen Vorwärts Wacker und FTSV Altenwerder gegen Barsbütteler SV (15 Uhr).