Mit dem Schulschwimmsport ist es in Deutschland so eine Sache, zumeist eine ziemlich trockene, denn genügend Zeiten, um das sichere Schwimmen zu lernen, gibt es kaum.
Hollern-Twielenfleth. Ein gutes Mittel, um spielerisch Schwimmen zu lernen und die Wassersicherheit zu stärken, ist die Sportart Wasserball. „Spielend Wasserball lernen“, hieß das Motto beim Unterricht der Oberschule Steinkirchen im Freibad Hollern-Twielenfleth. Sportlehrer Sven Reinhardt und seine Kollegen hatten die fünften und sechsten Klassen zu einem Sporttag eingeladen. Mit Spaß und Freude sprangen 80 Mädchen und Jungen ins Wasser.
Unter Anleitung von Sven Reinhardt machten die Schüler schnell Fortschritte. Kein Wunder, der Sportlehrer ist vom Fach. Der 40-Jährige spielte 15 Jahre in der Bundesliga und wurde mit Waspo Hannover 1993 deutscher Meister und zweifacher Pokalsieger. Seine Erfahrungen aus mehr als 100 Länderspielen gibt er gern weiter. Wichtig sei, dass alle sicher Schwimmen lernen und sich auch in Bedrängnis im Wasser behaupten können. Wasserball ist da der ideale Sport. „Du musst oben bleiben und auch tauchen können. Wasser in den Augen oder mal einen Schluck Wasser aus dem Becken macht nichts aus“, sagt Reinhardt, „Schwimmen lernen sollte so selbstverständlich sein wie lesen und schreiben.“
Der Sportlehrer plädiert für eine verstärkte Schwimmausbildung und hat die derzeit vielen Badeunfälle vor Augen. Das Freibad Hollern-Twielenfleth ist ideal. Mit der Nationalmannschaft hat Reinhardt weltweit an vielen Orten gespielt, aber ein Bad mit Blick auf die Elbe und Schiffe gebe es nur im Alten Land. Sven Reinhardt plant eine Wasserball-AG und die Erweiterung des Schwimmunterrichts. Ziel ist im nächsten Sommer das Wasserballturnier der Schulen in der Wingst.
(hr)